Unser Ehrenmitglied, Wolfgang Grenke, hat das siebzigste Lebensjahr vollendet! Wir gratulieren ihm herzlich und blicken dankbar auf die vielen Jahre seiner Verbundenheit mit uns und unserer Verbundenheit mit ihm zurück. Denn ohne ihn wäre die Ooser Schachgesellschaft Baden-Baden 1922 e.v. nicht das geworden, was sie ist: der erfolgreichste Schachverein Deutschlands und einer der größten dazu. Vierzehn deutsche Meisterschaften in der Schachbundesliga und zwölf Titel bei den Frauen sprechen eine deutliche Sprache. Aber auch in der Breite ist der Verein hervorragend aufgestellt, durch nahezu alle Verbandsligaklassen hindurch und im Senioren- und vor allem Kinder- und Jugendbereich. Mit dem Spiellokal in der LA8 verfügt der Verein über eine schachliche Heimat.
Wie kam es zu alldem? Wolfgang Grenke, der Gründer der Grenke AG, entschied sich damals gemeinsam mit dem Vorstand, den Schachsport und somit die OSG zu fördern, da sich viele Aspekte des Schachs, wie z.B. das strategische Denken, mit der Firmenphilosophie deckten.
Der Schachsport und Wolfgang Grenke – auf vielen Ebenen und bei zahlreichen Events eine unauflösliche Verbindung. Möge es noch viele Jahre so bleiben!
Wolfgang Grenke (l.), Patrick Bittner (1. Vorsitzender, M.) Felix Magath(r.)
Wir wünschen ihm alle Zeit Gesundheit und Freude am Leben, besonders natürlich am Schach, das er auf beachtlichem Niveau zu spielen weiß, wiez. B. auch Felix Magath, der berühmte Fußballspieler, Coach, Manager und Schachfan erleben durfte.
Der Vorstand im Namen des Vereins und aller seiner Mitglieder
GRENKE Chess Kids – Schachzentrum startet ersten deutschsprachigen Kinderschachkanal
GRENKE Chess Kids meets Faszination Schach mit GM Sebastian
Siebrecht unter Schirmherrschaft des Weltklassejugendlichen und jüngsten
Großmeister Deutschlands Vincent Keymer
Pünktlich zu Weihnachten gibt es ein besonderes Geschenk für alle
Kinder, Groß und Klein. Großmeister Sebastian Siebrecht kommt mit seiner
beliebten Erfolgstour „Faszination Schach“ interaktiv zu den Kindern
nach Hause. Möglich macht dies die GRENKE Stiftung mit zahlreichen
Partnern.
Um in Zeiten des Lockdowns nun allen Kindern in Deutschland,
Österreich und der Schweiz die Möglichkeit zu eröffnen, Schach und die
Begeisterung hautnah erleben zu können, hat sich nun ein starkes Team
gebildet, welches die Freude am Schach auch online vermitteln möchte.
Initiator des Projektes ist der Schachorganisator Sven Noppes vom Schachzentrum Baden-Baden, der die Vision hat, 10.000+ Kinder online für das Schachspiel zu begeistern. Förderer des gemeinnützigen Projektes ist die GRENKE Stiftung mit Wolfgang Grenke. Nationalspielerin und Großmeisterin Hanna Marie Klek (Geschäftsführerin) und Fide-Meister und A-Trainer Christian Bossert (Vorsitzender des Schachzentrums Baden-Baden) zeichnen verantwortlich für das Gesamtkonzept. Die Chess Tigers um Hans-Walter Schmitt sorgen für weiterführenden Lernmaterialien. Das professionelle Video Marketing Team von E&R Solutions produzierte die Filme und die Digital First Agentur Dorfjungs sind mit einem wunderbaren Internetauftritt an Bord. Ziel ist es, Groß und Klein, ohne jegliche Vorkenntnisse, spielerisch, mit purer Begeisterung für das Schachspiel zu gewinnen. Faszination Schach. Pressemitteilung
Alle Videos sind auf dem GRENKE Chess Kids – YouTube-Kanal kostenfrei zu sehen. Das erste Video ist bereits online und die nächsten Sendungen folgen in Abständen von wenigen Tagen. Die Lektionen, Lehrmaterialien und viele weitere Informationen sind auf der Homepage www.faszinationschach.de zu erleben. (Hanna Marie Klek)
Jeden Dienstag gibt unser Jugendkoordinator und Internationale Meister Rolf Schlindwein ab 18.30 Uhr ein Simultan auf lichess. Alle OSG Mitglieder, egal ob jung oder alt, sind eingeladen gegen Rolf anzutreten. Hier der Link zum morgigen Turnier: https://lichess.org/simul/rQEfyj1d (Patrick Bittner)
Die OSG lädt ihre Mitglieder morgen zu einem online-Weihnachtsblitzturnier auf lichess.org ein. Organisator ist Rolf Schlindwein, der auch einige Preise für die Erstplatzierten und Trostpreise in verschiedenen Kategorien ausgelobt hat.
Falls der Link nicht funktioniert, dann einfach die Adresse in ein neues Browser-Fenster kopieren, dann klappt es. Wir wünschen allen viel Spaß und Erfolg!
Desweiteren bietet unser Jugendkoordinator IM Rolf Schlindwein immer Dienstags ab 18.30 Uhr ein Simultanturnier an, ebenfalls auf lichess.org. Dies hat bereits großen Anklang gefunden. Mehr Infos hierzu und den Link zum nächsten Turnier werden in den nächsten Tagen an dieser Stelle veröffentlicht. (Patrick Bittner)
Die OSG Baden-Baden wünscht allen Schachfreundinnen und Schachfreunden mit ihren Familien ein besinnliches, ruhiges und gesundes Weihnachtsfest und schöne Feiertage. (Patrick Bittner)
Unsere Schachfreundinnen und Schachfreunde aus Sotschi (Russland) luden am vergangenen Sonntag Vereine von Partnerstädten aus aller Welt zu einem 9-rundigen Blitzturnier (5 min. + 3 Sek.) auf lichess ein. Insgesamt 91 Spielerinnen und Spieler aus Sotschi, Baden-Baden, Trabzon (Türkei), Rimini (Italien), Weihai (China), Cheltenham (England) und Pärnu (Estland) nahmen am Turnier teil.
Im Jugendturnier erreichte Antonia Ziegenfuß den 2. Platz. Im Erwachsenen-Turnier wurde Alaa Khalil ebenfalls Zweiter. Unseren herzlichen Glückwunsch an beide für diesen schönen Erfolg. Als Preis gab es eine Urkunde vom Ausrichter.
Wir freuen uns schon auf das nächste Turnier mit unseren internationalen Schachfreundinnen und Schachfreunde und bedanken uns bei Sotschi für die Einladung und Organisation. (Patrick Bittner)
Aufgrund der aktuellen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg, schließen wir die LA8 ab 02.11. bis mindestens einschließlich 30.11. für den Trainings- und Spielbetrieb. Dies betrifft alle schachlichen Aktivitäten wie Jugendtraining, Erwachsenentraining, Erwachsenenspieleabend und auch sonstige Kleinturniere, Schachtreffen, Einzeltrainingsmaßnahmen, Schachkurse usw. und gilt für alle Räume im ganzen Haus. Bitte bleiben Sie gesund! (Patrick Bittner)
Nach
mehrmaligem Verschieben fanden am Samstag, den 10.10.2020, die U12
Meisterschaften im Zähringer Keller in Freiburg statt.
Bedauerlicherweise hatten wir aufgrund von Corona Bedenken eine Absage,
aber bis Donnerstag sah alles noch gut aus und zumindest kleine
Außenseiterchancen rechnete ich mir noch aus. Leider schlug dann nicht
Corona, aber die Schulgrippe richtig zu und nach einer Absage wegen
Krankheit am Donnerstag, sowie einer weiteren am Freitag und einer
finalen dritten Absage am Freitag Abend, standen wir am Samstag morgen
dann leider nur mit drei Spielern da.
Die
Chancen waren damit nahezu auf null gesunken, da wir mit einer
ausgeglichenen Mannschaft an den Brettern 2-4 vor allem an Brett 4 wohl
in jedem Kampf Favorit gewesen wären, während die anderen Teams vorne
nominell besser aufgestellt waren. Als faire Spieler kämpften die Jungs
zwar beherzt, aber die Last immer direkt 0-1 hinten zu liegen, war nicht
aus dem Kopf zu bekommen. Hätten wir nur einige unserer klaren
Gewinnstellungen gewonnen, dann wäre vielleicht Platz 3-4 möglich
gewesen, aber am Ende blieb leider nur der letzte Platz, wobei zwei
Ergebnisse falsch sind, in denen wir 1:3 bzw. 1:2 verloren haben, aber
am Ende spielte das keine Rolle mehr.
Ich bedanke mich dennoch bei der tapferen Mannschaft mit Niklas Matz, Johann Stake und Valentin Krahtov, die alles versucht haben, um die OSG würdig zu vertreten. Zumindest haben wir nicht abgesagt und haben uns in einigen Partien auch Respekt verdient. Die Ergebnisse: https://schachjugend-baden.de/bjmm-2020-u12/ (Rolf Schlindwein)
Nachdem
sich dieses Jahr kein Ausrichter für die U10 gefunden hat, versuchte
man ein interessantes Konzept und zwar die Einteilung in 3 Gruppen mit
jeweils 3-4 Mannschaften. Bei 3 Plätzen für die deutsche Meisterschaft
konnte sich somit jeweils genau der 1. Platz qualifizieren. Als OSG
Baden-Baden haben wir am Sonntag eine dieser Gruppen ausgerichtet, es
handelte sich um eine Dreiergruppe zusammen mit den Mannschaften SC
Ersingen und dem SV Walldorf.
Der SV Walldorf stellte mit Yuxuan Meng den aktuellen U10 badischen Einzelmeister mit DWZ 1.583 was wirklich beeindruckend ist, Brett 2 mit Enias Schirmer die Nummer 8 der badischen U10 Meisterschaft, aber mit einer DWZ von 1.365 auch unter den Topp 5 Spielern Badens in dieser Altersklasse. Und Brett 3 Ilia Vinogradov ist 3. der badischen U8 Einzelmeisterschaft und belegte den 9. Platz bei der Europameisterschaft und mit 1.126 DWZ immer noch nominell besser als jeder unserer Jungs. Lediglich Brett 4 Alexander Wenhao Shen fiel mit 749 DWZ ein wenig ab, an diesem Brett würden wir Favorit sein, aber klarer Gesamtfavorit: SV Walldorf
Kurz
nach 10.00 Uhr waren alle Spieler pünktlich da, das Team um Walldorf
mit ihrem Betreuer Günther Baust und das Team um Ersingen mit Jutta
Kühnel als Betreuerin. Die Auslosung wurde uns vorgegeben und so
startete der Wettkampf mit Ersingen-Walldorf. Ersingen spielte mit Ben
Anderson, Nils Lutzweiler, Zhou Bai und Emil Weise, einem sehr jungen
Team, bei dem nur Brett 1 bereits eine DWZ Zahl aufweisen konnte. Aber
trotz Außenseiterrolle wurde wacker gekämpft und Brett 4 spielte mit
über 80 Zügen und unter Ausnutzung der vollen Bedenkzeit die längste
Partie aller Runden. Trotz Mehrfigur im Endspiel reichte es am Ende aber
nicht ganz und so stand ein 4-0 für Walldorf zu Buche.
Unser
Team spielte mit Gabriel Cretu, Lucas Stummvoll, Nikita Ivanov und
Samuel Warken. Die lange Pause bis zum ersten Spiel war nicht optimal
für uns und gerade Nikita war mit dem Kopf noch überhaupt nicht bei der
Sache. Nach knapp 10 Minuten hatte eine Springergabel erst einen Turm
gekostet und der freche Springer gab dann sogar noch eine Gabel gegen
die Dame, worauf er zu Recht aufgab und wir 0-1 hinten lagen. Gabriel
hatte etwas Glück, Lucas spielte stark und Samuel behielt in einer
langen Partie die Oberhand, so dass wir den Kampf zu einem 3:1 Sieg
drehen konnten.
Der letzte Kampf musste also die Entscheidung bringen, wer zur deutschen Meisterschaft fahren darf. Durch die besseren Brettpunkte hatte Walldorf den Vorteil, dass ihnen ein 2-2 reichen würde. Ich schwor meine Jungs ein und es begann ein harter Kampf. Die vielleicht beste Partie des Tages spielte hier Nikita, er hatte mit Schwarz erst etwas Raumvorteil, dann eine offene Linie, dann einen Freibauern und so erarbeitete er sich nach und nach eine Gewinnstellung, was voll und ganz für die schlechte 1. Runde entschädigte! Gabriel verteidigte sich wacker fast 30 Züge lang, aber sein erfahrener Gegner trickste ihn geschickt aus und es stand 0-1. Lucas spielte etwas zu passiv und sein Gegner nutze das gnadenlos zu einem Mattangriff aus, der Lucas eine Figur kostete. Die Stellung war danach nicht mehr zu halten und es stand 0-2. Nikita brachte danach seinen Freibauer bis zur Umwandlung und gewann entscheidendes Material, wirklich tolle Partie und das 1-2. Samuels Partie war ein wildes Hin- und Her, ich glaube nicht, dass ich je eine Partie gesehen habe, in der alle 4 Türme durch Springergabeln verloren wurden. Lustigerweise glichen sich Türme und Figuren immer wieder aus und Samuel behielt zwei Mehrbauern, was er dann im Bauernendspiel souverän zum 2-2 Endstand führte. Somit bleibt uns ein verdienter 2. Platz, wir haben gegen die meiner Meinung nach klar stärkste badische Mannschaft 2:2 gespielt, leider hat uns das durch den Modus nichts genutzt. Unter die Topp 3 bei 9-10 Mannschaften zu kommen, wäre uns vermutlich leichter gefallen, aber so konnte wenigstens eine Meisterschaft statt finden. Der Endstand: 1. SV Walldorf 3 MP 6 BP 2. OSG Baden-Bade 3 MP 5 BP 3. SC Ersingen 0 MP 1 BP
Danke an die Betreuer und die Teams, es war eine problemlose Austragung, Hut ab vor Walldorf und viel Glück bei der deutschen! Aber auch Respekt vor Ersingen, man kam, um zu lernen und hat sich tapfer geschlagen und gerade die Länge einiger Partien sollte hier Hoffnung geben. Und wenigstens hatte man den Mut zu langen Partien mit DWZ-Auswertung, bedauerlich, dass bei praktisch allen anderen Mannschaften der badische Meister im Schnellschach ermittelt wird. Bildergalerie (Rolf Schlindwein)
Nach den endlosen Ausfällen von Turnieren im Sommer wollten wir auch endlich wieder ins Geschehen eingreifen und haben am 27.09. ein kleineres Schnellturnier für unsere Jugendlichen veranstaltet. Ursprünglich hatte ich einen späteren Termin angedacht, da aber die nächsten Wochenenden alle komplett mit badischen Mannschaftsmeisterschaften, sowie Jugendbundesliga und weiteren Veranstaltungen eingedeckt waren, fand das Turnier recht kurzfristig statt.
Am
Ende machten 9 Teilnehmer mit und wir spielten ein Rundenturnier jeder
gegen jeden. Zu erwarten war, dass die beiden DWZ Favoriten Carlos Neves
und Johanna Tangen vermutlich Platz 1 unter sich ausmachen würden. Den
direkten Vergleich in Runde 4 gewann Carlos und er schien unaufhaltsam,
bis ihm in Runde 6 Jan Gukenheimer in einem spannenden Turmendspiel
zunächst ein Remis abringen konnte. Noch immer führte Carlos somit mit
5,5 aus 6, gefolgt von Johanna mit 5 aus 6 und auch ganz stark
aufspielend Gabriel Cretu mit ebenfalls 5 aus 6!
In Runde 8 fiel dann praktisch die Vorentscheidung, Johanna gewann gegen Gabriel und Carlos wollte ein Endspiel mit Mehrfigur gegen Samuel Warken einfach zu genau spielen und plötzlich und wirklich überraschend war ein Bauer von Samuel durchgelaufen und das ließ er sich dann auch nicht mehr nehmen. Diesen Ausrutscher nutzte Johanna aus und ließ nichts mehr anbrennen zu folgendem Endstand jeweils aus 9 Runden:
1. Johanna Tangen 8,0 Punkte 2. Carlos Neves 7,5 Punkte 3. Gabriel Cretu 6,0 Punkt 4. Samuel Warken 5,0 Punkte 5. Julius Lohs 4,5 Punkte 6. Jan Gukenheimer 4,5 Punkte 7. Nikita Ivanov 4,5 Punkte 8. Lucas Stummvoll 4,0 Punkte 9. Malte Heidemann ausgestiegen 10. Freilos 0,0 Punkte
Durch das Startgeld konnte ich auch Preise an alle Teilnehmer vergeben und ich denke am Ende hat es allen viel Spaß gemacht, endlich mal wieder ein wenig Schach zu spielen! Anmerkung: Dank guten Wetters hatten wir während des gesamten Turniers 3 Fenster und die Eingangstür offen, so dass wir auf Masken an den Brettern verzichten konnten, vermutlich kommen bald unsere Plexiglas-Trennscheiben zum Einsatz, wir sind schon gespannt! Bildergalerie (Rolf Schlindwein)
v.l.n.r.: Sven Noppes, Levon Aronian, Arkadij Naiditsch, Richard Rapport, Maxime Vachier-Lagrave, Francisco Vallejo Pons, Jan Gustafsson,Fabiano Caruana (mit Pokal), Petra Jurga (2. Vorsitzende),Rustam Kazimdzhanov, Michael Adams, Patrick Bittner (1. Vorsitzender) Markus Schäfer (Schachbundesliga-Präsident), Etienne Bacrot
Sie spielten wie nach einem perfekten Krimi-Drehbuch, in dem es am Ende drei Helden gab: Die OSG-Spieler Francisco Vallejo Pons, Arkadij Naiditsch und Michael Adams.
Aber der Reihe nach:
Auch wenn alle acht Bretter einer Schachbundesligamannschaft
gleich wichtig sind: diese drei stellten letztlich den 4,5: 3,5 Erfolg im
Finale gegen den beinharten Gegner SC Viernheim sicher – und damit die
vierzehnte deutsche Meisterschaft für die OSG Baden-Baden, vor Viernheim,
Deizisau, Werder Bremen, SG Solingen, FC Bayern München, SF Berlin und Aachener
SV.
Als wenn es das Drehbuch so vorgesehen hätte, teilten sich an den ersten vier Brettern acht Großmeister der Extraklasse recht zügig jeweils mit Remis die Punkte. Vizeweltmeister Fabiano Caruana für die OSG gegen Shakhriyar Mamedyarov,Maxime Vachier-Lagrave auf Baden-Badener Seite gegen Vladimir Malakhov, Levon Aronian an Baden-Badens dritter Position gegen Yuriy Kryvoruchko und der für Baden-Baden angetretene Richard Rapport gegen Anton Korobov – sie alle konnten glücklich sein, in dieser hochkarätigen Auseinandersetzung keine Niederlage kassiert zu haben. In keiner Partie war die Remisbreite überschritten worden.
Aber dann passierte es: Die Stellung von Etienne Bacrot wurde nach einem etwas umständlichen Dame-Manöver des OSG-Großmeisters in der Brettmitte zerfasert, es drohten unabwendbare Bauernverluste, 3:2 für Viernheim durch Sergey Fedorchuk. Zum Glück aus Baden-Badener Sicht gelang Francisco Vallejo Pons zügig der Ausgleich. Sein Gegenüber Bassem Amin hatte seine Dame ins Abseits manövriert, wo sie gefangen wurde. Ein Turm und drei Bauern waren zu wenig Gegenwert. Vallejo Pons machte kurzen Prozess und sprach dennoch selber von Glück: War Amin doch einem Remis durch eine mögliche Zugwiederholung ausgewichen.
Arkadij Naiditsch gegen Igor Kovalenko
Nun hing alles an den Partien von Micheal Adams und Arkadij Naiditsch. Adams hatte große Probleme. Arkadij sah es und wusste: „Ich muss gewinnen“. Er hatte einen Turm für einen Läufer Materialvorteil, die „Qualität“ also, aber Igor Kovalenko wehrte sich wie ein angeschlagener Boxer gegen die drohende Niederlage. Mit einem Hagel von Schachgeboten versuchte er, seinen Kontrahenten zu verwirren. Naiditsch musste höllisch aufpassen und geschickt ausweichen- und das alles in Sekundenschnelle, um nicht noch durch Zeitüberschreitung zu verlieren. Die Nerven der Anwesenden waren zum Zerreißen gespannt. Und schließlich platze MannschaftskapitäK Sven Noppes das befreite „Jaaa“ heraus: Naiditsch hatte den entscheidenden K.O. gesetzt. Der Spieler „beruhigte“ die OSG-Anhänger noch nachträglich mit der Bemerkung, er sei sich seines Sieges sicher gewesen.
Unterdessen war es Adams zu seiner eigenen Verblüffung gelungen, noch in ein Remis zu entschlüpfen. Die Rechner zeigten jedem Hobbyspieler, dass sein Gegner Anton Guijar mehrere direkte Gewinnzüge ausgelassen hatte.
Alle drei „Helden“, Vallejo Pons (fünfeinhalb Punkte aus sechs Partien) Adams (sechs aus sieben) und Naiditsch (fünfeinhalb aus sechs) gehörten zu den Topscorern dieses Turniers.
Happy End für Baden-Baden in einem Sonderturnier über sieben Runden in fünf Tagen und mit acht Mannschaften auf Basis freiwilliger Teilnahme, das zur Ermittlung des deutschen Mannschaftsmeisters 2020 notwendig geworden war, weil die reguläre Bundeligasaison im März wegen der Covid 19-Pandemie abgebrochen werden musste. Mit dem damaligen Punktestand, also Baden-Baden an der Tabellenspitze, soll sie ab nächstem Frühjahr fortgesetzt werden – wenn „Corona“ es zulässt. Falls nicht, kann sich Mannschaftsführer Sven Noppes vorstellen, den für dieses Jahr gefunden Turniermodus neu aufzulegen. Der Verlauf des Turniers – mit großzügigem Platzangebot in der Gartenhalle des Karlsruher Kongresszentrums, trennenden Plexiglasscheiben mit Durchgriff-Öffnung zwischen den Spielern, Maskenpflicht auf den Gängen und anderen Maßnahmen zum Schutz vor Infektionen, kurz, dem von allen akzeptierten Einhalten der behördlichen Regeln – habe bewiesen, so Noppes, dass es auch unter solchen Bedingungen möglich sei, ein hochkarätig besetztes Mannschaftsschachturnier auszurichten. Schachbundesligapräsident Markus Schäfer fand bei der Siegerehrung höchst lobende Worte für die Ausrichter und Organisatoren des Events.
Patrick Bittner, erster Vorsitzender der OSG Baden-Baden, zeigte sich hocherfreut über die Spielfreude der Akteure. Nach monatelanger Zwangspause seien die Spieler „heiß“ darauf gewesen, wieder an die Bretter zurückkehren zu dürfen, und das habe man den Partien auch angemerkt. Ähnlich äußerten sich Fabiano Caruana, Arkadij Naiditsch und viele andere Spieler: Man sei froh, endlich wieder nicht nur online, sondern im direkten Gegenüber spielen zu können.
Zuschauer waren allerdings nicht zugelassen. Schachbegeisterte hatten aber die Möglichkeit, alle Partien live im Netz zu verfolgen, auch von Expertenkommentaren begleitet.
In einem an Spannung kaum zu überbietenden Finale gegen den SC Viernheim wurde die OSG mit einem 4,5:3,5 Sieg zum vierzehnten Mal deutscher Mannschaftsmeister! Herzlichen Glückwunsch! Bericht und Fotos folgen.
Ab 11.00 Uhr gilt’s für die OSG Baden-Baden und den SC Viernheim im Kampf um die deutsche Meisterschaft 2020. Beide Mannschaften gehen ohne Verlustpunkte in ein Finale, das ungeheuer spannend zu werden verspricht.
Ordentlich Rückenwind holte sich gestern nocheinmal die OSG mit einem 7:1-Erfolg gegen den Aachener SV. Das Ergebnis war auch in der Höhe nicht ganz unerwartet, hatten die Aachener doch keinen einzigen Großmeister in ihren Reihen. Zwar kamen Radoslaw Wojtaszek am ersten Brett und einer der wichtigsten Baden-Badener Punktesammler dieses Turniers, Michael Adams, diesmal nicht über ein Remis gegen die starken IMs Christian Seel und Thibaut Vandenbussche hinaus, aber Richard Raport, Francisco Vallejo Pons, Arkadij Naiditsch, Etienne Bacrot, Rustam Ksimdzhanov und Sergei Movsesian gewannen ihre Partien sicher.
Heute genügt der OSG Baden-Baden gegen Viernheim ein Unentschieden, um nach Brettpunktezahl die vierzehnte deutsche Meisterschaft zu erringen. Viernheim möchte den Titel allzugerne zum ersten Mal gewinnen und damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feiern.
Die Partien werden live auf chess24.com übertragen.