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Aktuelles

8. Oktober 2024

Siege in den ersten beiden Runden

Rekordmeister OSG Baden-Baden ist erfolgreich in die neue Saison der Schachbundesliga gestartet, aber es war eng: 5:3 lautete zwar das hinlänglich komfortable Endergebnis gegen den FC Bayern München, gegen Aufsteiger SV Deggendorf wurde es in der zweiten Runde dagegen mit 4,5:3,5 der hart erkämpfte, knappst mögliche Sieg. Wenn ein Großmeister wie Rustam Kasimdzhanov, der sein OSG-Team an den mittleren bis hinteren Brettern oftmals zuverlässig mit Punkten verwöhnt, ans erste Brett beordert werden muss, ist es ein Zeichen von Personalnöten. Einige der Spitzenkräfte standen nicht zur Verfügung, aber es gelang Spielführer Sven Noppes, aus der Not eine Tugend zu machen und an den letzten beiden Brettern, wo im Normalfall gestandene Großmeister agieren, unerwartete Erfolge einzuheimsen, indem er zwei sechzehnjährigen Nachwuchstalenten die Chance gab, Bundesligaluft zu schnuppern: Bennet Hagner und Timur Kocharin, junge FIDE-Meister, die bereits zahlreiche Jugend- und andere Trophähen in der Vitrine stehen haben und sich am letzten Wochenende als Matchwinner erwiesen. Konnte Bennet Hagner gegen den Münchener FIDE-Meister Makan Raffie seine Endspielkünste siegreich unter Beweis stellen, gelang ihm gegen den Deggendorfer Großmeister Vyacheslav Tilicheev eine Glanzpartie, in der mit beiderseits risikoreichem, offenem Visir gekämpft wurde und genauestens gerechnet werden musste. Dabei fand Hagner ein paar beste Züge mehr als sein Gegner. Timur Kocharin steuerte zwei nervenstarke Remispartien bei, wobei er sich gegen Deggendorf aus einer zunächst etwas schlechteren Stellung erfolgreich herauswinden konnte.

Matchwinner
Bennet Hagner (Foto. Sven Noppes)

Gegen den FC Bayern München siegte auch Rustam Kasimdzhanov – mit einem kombinatorischen Leckerbissen gegen den mit einer Elozahl von über 2700 zu den Supergroßmeistern zählenden Amin Tabatabaei. Die übrigen Partien endeten remis. Gegen Deggendorf musste Alexei Shirov, der gedanklich möglicherweise etwas abgelenkt war, weil er „jeden Moment“ auf die Nachricht wartete, dass er wieder Vater geworden ist, recht schnell eine unerwartete Niederlage quittieren. Damit stieg der Druck auf das OSG-Team, der offenbar besonders Kasimdzhanov, zusammen mit der zusätzlichen Belastung seines Einsatzes am ersten Brett, zu schaffen machte: In einer beileibe nicht verlorenen Stellung glitt ihm der Kampf mit einem krassen Fehler aus der Hand. So stand es plötzlich 3,5:2,5 für Deggendorf. Helden des Tages wurden außer Bennet Hagner dann aber noch Etienne Bacrot und Alexander Donchenko, denen es gelang, mit geduldigem Manövrieren in ausgeglichenen Stellungen ihre Gegner „umzubiegen“ und damit den erlösenden Gesamtsieg für sie OSG Baden-Baden sicherzustellen. Sven Noppes bemerkte im Anschluss erleichtert, alle hätten „gekämpft“ und mannschaftliche Geschlossenheit unter Beweis gestellt.

Nach den ersten beiden Runden liegt man nach Mannschaftspunkten gleichauf mit vier anderen Mannschaften. Eine Überraschung hatte das Wochenende der Schachbundesliga noch bereit: Titelverteidiger SC Viernheim, hundert-Prozent-Sieger der vergangenen Spielzeit, war mit 3:5 gegen den Hamburger SK unter die Räder gekommen.

Walter Siemon


4. Oktober 2024

Aus dem Zweikampf wird ein Dreikampf

Die Saison 2024/2025 in der Schachbundesliga hat begonnen.

Los geht es für den amtierenden Vizemeister OSG Baden-Baden morgen, Samstag, 5.10. ab 14 Uhr in München: Der FC Bayern wird er erste Gegner sein, am Sonntag, 6.10. ab 10.00 Uhr gilt es für die OSG gegen Aufsteiger SV Deggendorf. Bereits in diesen Begegnungen wird es für den siebzehnfachen Meister OSG-Baden-Baden darum gehen, seine Favoritenrolle zu betätigen.

Aber wird man dem Rekordverein diese Rolle über die gesamte Saison zuschreiben können?

Man hat die „Weltauswahl“, wie das Team immer wieder genannt wurde, noch einmal um drei klangvolle Namen verstärken können: Der achtfache russische Meister Peter Svidler, ein „Urgestein“ der Mannschaft, bereits viele Jahre für die OSG aktiv, lässt nach längerer Pause seine alte Verbundenheit zum Club an der Oos wieder aufleben, außerdem konnte man den in Frankreich ansässigen, einundzwanzigjährigen Alireza Firouzja gewinnen, ein „Edelstein“ aus der Weltklasse der Jung-Genies mit originellen und immer wieder überraschenden Ideen in seinem Spielstil, und dazu den zweiundzwanzigjährigen Rumänen Bogdan-Daniel Deac, ebenfalls ein Großmeister der Extraklasse, der bei der letzten Schacholympiade von sich reden machte.

Aus dem Zweikampf mit dem SC Viernheim, der in der letzten Saison der OSG nach jahrelangen Anläufen den Titel entreißen konnte, wird nunmehr höchstwahrscheinlich ein Dreikampf:

Mit dem Düsseldorfer SK hat sich ein Verein hinzugesellt, der es von Anfang an wissen will und sich mit Hilfe seines Sponsors junge Spitzenspieler und etablierte Leitwölfe der FIDE- Weltrangliste zusammenengagiert hat, was, salopp gesagt, noch auf dem Markt zu haben war.

Es wird nun bei jedem Kampf darauf ankommen, betonen OSG-Vereinsvorsitzender Patrick Bittner und Mannschaftsführer Sven Noppes, welcher Verein welche Aufstellung an die Bretter bringen kann, denn, anders als z.B.in Fußballmannschaften, sind die Schachspieler immer wieder ganz individuell auf Turnieren rund um den Globus unterwegs.

So viel wird sich für die kommende Spielzeit in der Schachbundesliga „prophezeien“ lassen: Titelchancen für die OSG Baden-Baden sind weiterhin gegeben, ein Jahr absoluter Dominanz, wie in der Vergangenheit, wird es angesichts der neuen Konkurrenz jedoch wohl kaum geben, vielmehr ist für nie dagewesene Spannung gesorgt. (Walter Siemon)

Peter Svidler (Foto: Chessbase)
Alireza Firouzja (Foto: Wikipedia)





Bogdan-Daniel Deac (Foto: Wikipedia)

12. Juli 2024

OSG erzielt beinahe Punktladung bei der Deutschen Blitz-Mannschaftsmeisterschaft in Neumühl

Zur diesjährigen Deutschen Blitz-Mannschaftsmeisterschaft in Neumühl gingen GM Philipp Schlosser, IM Julian Martin, FM Artem Dobrosmyslov und Daniel Schmitt für die OSG an die Bretter.

Als Elfter der Setzrangliste fanden wir uns im Mittelfeld des stark besetzten Turniers wieder, welches mit den Favoriten und Badischen Bundesligisten Viernheim und Ötigheim an der Spitze besetzt war.

Hoch motiviert ging es bei sommerlichen Temperaturen pünktlich los, sodass die 24 zu spielenden Partien mit dem Zeitmodus 3 Minuten plus 2 Sekunden pro Zug zügig und ohne große Pausen über die Bühne gingen.

Für die Ooser Delegation war es ein recht erwartungsgemäßer Auftritt, sodass wir einigen nominellen Favoriten wie dem Bundesliga-Aufsteiger Düsseldorfer SK mit 2,5:1,5 etwas Wind aus den Segeln nehmen konnten, dennoch aber in einem sehr engen Kampf um die vorderen Plätze unsere Ausgangs-Platzierung um eins verbessern konnten und auf Platz 10 landeten.

Die Stimmung im Team war sehr motiviert aber gleichzeitig auch locker und ausgelassen, sodass die Partien der Teamkameraden mit großer Euphorie verfolgt wurden und wir uns gerade gegen die nominell stärkeren Teams gegenseitig zu Höchstleistungen anspornten.

Im Kampf um den Deutschen Meistertitel lag Viernheim bis zur letzten Runde mit einem Mannschaftspunkt Abstand vor Ötigheim in Führung, sodass die Mittelbadener nur noch durch die Schützenhilfe des HSK eine Chance auf den ersten Platz hatten.

Für die Überraschung einiger verlor der Topfavorit bestehend aus GM Amin, GM Korobov, GM Wagner und GM Tarlev sein letztes und entscheidendes Spiel, sodass Ötigheim die Chance nutzte und sich an die Spitze des Turniers spielte.

Letztendlich sind wir sowohl mit der sportlichen Leistung wie auch der Organisation des Events zufrieden und bedanken uns beim SC Neumühl für das Ausrichten der Meisterschaft. (Daniel Schmitt)

hinten v.l.n.r.: Artem Dobrosmyslov, Daniel Schmit, vorne v.l.n.r.: Julian Martin, Philipp Schlosser

29. Juni 2024

Julian Martin mit zweiter GM-Norm

Unser Vereinsmitglied, der 23jährige Medizinstudent und IM Julian Martin, hat beim Open in Teplice, das am 23. Juni zu Ende ging, seine 2. GM-Norm erspielt! Er startete mit sagenhaften 5 Siegen hintereinander, und schlug dabei u.a. den italienischen Großmeister Daniele Vocaturo sowie den renommierten Elo-Riesen Gabriel Sargissian (2660) aus Armenien. Am Ende standen 6,5 Punkte in 9 Runden zu Buche, Platz 8 unter 240 Teilnehmenden der Schlussstabelle. Julian führt das Dreigestirn unserer Jungtalente an, zu denen auch IM Niklas Schmider und FM Bennet Hagner gehören, das die zweite OSG – Mannschaft in der zweiten Bundesliga in der vergangenen Saison erfolgreich vertreten hat. Niklas erzielte in Teplice nur einen halben Punkt weniger als Julian, landete damit aber, wie das bei einem Open so ist, 27 Plätze weiter unten, allerdings noch vor zahlreichen Titelträgern und Titelträgerinnen (https://chess-results.com/tnr845316.aspx?lan=1&art=9&fed=IND&turdet=NO&flag=30&snr=39)

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Bald Großmeister? (Foto OSG)

Julian kam auch bereits in der ersten OSG-Mannschaft zum Einsatz. Wir gratulieren zu seinem Erfolg in Teplice und drücken ihm die Daumen, dass er in absehbarer Zeit unser neuer GM wird!

Walter Siemon


17. Juni 2024

OSG Deutscher Mannschaftspokal Sieger 2024

Zum 13. Mal konnten wir den Deutschen Mannschaftspokal an die Oos holen!

In einem packenden Finale besiegte unser Team die SF Deizisau mit 2,5:1,5. Lange Zeit sah es so aus, dass alle vier Partien remis enden würden und somit die Entscheidung im Blitzschach fallen muß. Nachdem bereits drei Bretter remis endeten, versuchte Alexei Shirov gegen den Ex-OSG Spieler Rustem Dautov alles, um den entscheidenden Sieg zu holen. Alexei war beim letztjährigen Pokaltriumpf bereits der Matchwinner und so war es auch dieses Mal. Durch schnelle und präzise Züge setzte er seinen Gegner, der sich bereits in Zeitnot befand, unter Druck und hatte letztendlich damit Erfolg und konnte den umjubelten Sieg für uns einfahren. Damit gewannen wir nun zum dritten Mal in Folge den Pokal!

Das Spiel um Platz 3 gewann die SG Solingen deutlich mit 3:1 gegen den an diesem Wochenende enttäuschenden amtierenden Deutschen Meister SC Viernheim, der das Halbfinale gegen die SF Deizisau mit 1,5:2,5 verloren hatte, während wir unser Halbfinale gegen die SG Solingen deutlich mit 3,5:0,5 gewannen.

Eine tolle Leistung unseres Teams, das mit GM Maxime Vachier-Lagrave, GM Nikita Vitiugov, GM Alexei Shirov und GM Michael Adams antrat und an dem Wochenende keine Partie verlor.

Die Siegerehrung wurde von Ingrid Lauterbach, der Präsidentin des Deutschen Schachbundes, vorgenommen, die extra aus Bayern mit ihrem Mann, dem bekannten Spieler und Kommentator GM Klaus Bischoff, angereist war. Im Rahmen der Siegerehrung kam es auch zur Ehrung des Internationalen Schiedsrichters und DSB-Turnierleiters Thomas Wiedmann, der für seine langjährigen Verdienste mit der Goldenen Ehrennadel des DSB ausgezeichnet wurde.

Mit dem Pokalsieg endet eine sportlich äußerst erfolgreiche Saison der OSG mit vier Aufstiegen, drei Vize-Meisterschaften, der erste Platz in der Jugendbundesliga Süd und der Gewinn der Badischen Seniorenmannschaftsmeisterschaft Ü50. (Patrick Bittner, Bilder Thilo Gubler)

v.l.n.r.: Schiedsrichter Thomas Wiedmann, 2.Vorsitzende OSG Petra Jurga, DSB-Präsidentin Ingrid Lauterbach, GM Nikita Vitiugov, GM Maxime Vachier-Lagrave, GM Alexei Shirov, 1.Vorsitzender OSG Patrick Bittner, GM Michael Adams
Ehrung für Thomas Wiedmann durch Ingrid Lauterbach
Pokalübergabe 🙂
Tolle Spielbedingungen im Kristallsaal unseres Partnerhotels Heliopark Bad Hotel zum Hirsch in Baden-Baden


16. Juni 2024

Senioren können’s noch

Vier reifere und auch noch ein bisschen reifere Recken der OSG Baden-Baden sind Badischer Senioren-Mannschaftsmeister ü50 geworden. Drei zu eins ging das Endspiel in LA8 gegen den SV 1930 Hockenheim aus. Großmeister Philipp Schlosser an Brett eins und Walter Siemon an Brett vier steuerten jeweils einen halben Punkt bei, Jafar Mohebbi und Patrick Bruns siegten.

v.l.n.r.: GM Philipp Schlosser, Dr. Patrick Bruns, Walter Siemon, Jafar Mohebbi (Foto: Ph. Schlosser)

Walter Siemon


15. Juni 2024

Liveübertragung Deutscher Mannschaftspokal

https://www.chess.com/events/2023-2024-german-team-cup


14. Juni 2024


12. Juni 2024

Pokalfinale

Einer der wichtigsten Titel des Deutschen Schachbundes ist in dieser Saison noch zu vergeben: Der des Pokalsiegers. Vier Mannschaften bestreiten am kommenden Wochenende das Finale: Gastgeber und Titelverteidiger OSG-Baden-Baden, der neue deutsche Meister der Schachbundesliga, SC Viernheim, sowie die Schachfreunde Deizisau (Vierter der Schachbundesliga) und die SG Solingen (Achter und früherer Rekordmeister). Spielort ist das Hotel Hirsch, Hirschstr.1. Das Halbfinale wird dort am kommenden Samstag, 15.6. ab 14.00 Uhr gespielt, das Finale und das Spiel um Platz drei am Sonntag, 16.6. ab 10.00 Uhr. Die Siegerehrung wird die Präsidentin des Deutschen Schachbundes, Ingrid Lauterbach vornehmen. Zuschauer willkommen, der Eintritt ist frei. Gespielt wird jeweils an vier Brettern.

Zuletzt hat die OSG-Baden-Baden zwei Mal hintereinander das Double aus deutscher Meisterschaft und Pokal-Sieg gewonnen, und natürlich möchte der neue Titelträger der Schachbundesliga, der SC Viernheim, in solche Fußstapfen treten. Aber die OSG wird etwas dagegen haben und laut Vorsitzendem Patrick Bittner ein starkes Großmeisterteam aufbieten. Gleiches wird allerdings von den anderen Mannschaften auch erwartet.

Nach mehreren verpassten Gelegenheiten ist es für den Kurstadtverein an der Oos in dieser Saison die letzte Chance, einen deutschen Spitzentitel zu erobern.

Walter Siemon


10. Juni 2024

Schach-Frauenbundesliga: Vizemeister

Auch in der Schach- Frauenbundeliga hat es für die OSG Baden-Baden, wie zuvor in der gemischten Schachbundesliga, zur Vizemeisterschaft gereicht – zwar ein beachtlicher Erfolg, aber, wie man an der Enttäuschung von Teamchef Thilo Gubler und Vereinsvorsitzendem Patrick Bittner ablesen konnte, „nur“ zur Vizemeisterschaft.

Die Vizemeister. V.l.n.r.: Vorsitzender Patrick Bittner, Mai Narva, Dinara Wagner, Elisabeth Pähtz, Josefine Heinemann, Antoaneta Stefanova, Alexandra Kosteniuk, Teamchef Thilo Gubler (Foto Gubler).

Die drei Tage des zentral in Bad Königshofen ausgetragenen Finales am vergangenen Wochenende hatten für die OSG zunächst mit dem erträumten Verlauf begonnen: Auf einen 6:0 Kantersieg gegen die Karlsruher Schachfreunde, SF 1853, folgte ein klares 4,5:1,5 gegen die Schachfreunde Deizisau. Dinara Wagner, Exweltmeisterin Antoaneta Stefanova, Mai Narva und Josefine Heinemann hatten bis dahin je zwei Mal für die OSG gesiegt, Elisabeth Pähtz hatte 1,5 Punkte aus zwei Partien erzielt und eine weitere Exweltmeisterin, Alexandra Kosteniuk, am Spitzenbrett einen Sieg geholt. Gleichzeitig – und auf solche Schützenhilfe hatte man gehofft – kassierte der Hamburger SK, bis dahin vor Baden-Baden auf Platz zwei der Tabelle gelegen, eine Niederlage gegen die Rodewischer Schachmiezen. Das OSG – Frauenteam hatte es nun wieder in der eigenen Hand, die insgesamt dreizehnte Deutsche Meisterschaft zu erringen. Dafür musste in der letzten Runde Tabellenführer und Titelverteidiger SK Schwäbisch Hall besiegt werden. Die Aufstellung verhieß große Chancen. Welches Team hat schon zwei Exweltmeisterinnen in seinen Reihen? Aber es gibt eben Tage – eine grundsätzliche menschliche Erfahrung – an denen es einfach nicht läuft. Im Sport muss meistens ein symbolisches Bild aus dem Tierreich für so etwas herhalten, das schließlich auch Mannschaftsführer Thilo Gubler bemühen musste: Wenn zwei Exweltmeisterinnen ihre gewohnte Spielstärke einfach nicht abrufen können und beide Niederlagen quittieren müssen, dann ist das ein „rabenschwarzer Tag“. Frühzeitig war klar gewesen, dass Stefanova ihre Partie an Brett 4 gründlich missraten würde. Also entstand an den anderen Brettern, so die nachträgliche Analyse des anwesenden OSG-Vereinsvorsitzenden, Patrick Bittner, eine Art Siegeszwang, dem sich dann einzig Elisabeth Pähtz an Brett zwei gewachsen zeigte. Sie erspielte den vollen Punkt. An den restlichen drei Brettern sprangen gegen die Morgenluft witternden Schachmeisterinnen aus Schwäbisch Hall nur noch zwei Remis heraus. Endresultat aus OSG-Sicht: 2:4. Das Team aus Baden-Baden konnte den „Schwäbinnen“ nur noch zu einer eindrucksvollen Saison mit verdientem Abschluss, der deutschen Meisterschaft und damit der Titelverteidigung, gratulieren.

Walter Siemon


8. Juni 2024

Endspiel in der Frauenbundesliga

Das große Finale ist angerichtet. Da die Rodewischer Schachmiezen den bisherigen Tabellenzweiten Hamburg in einen dramatischen Match mit 3,5:2,5 besiegt haben, kommt es am letzten Spieltag zum spannenden Showdown zwischen unserer OSG und dem aktuellen Tabellenführer SK Schwäbisch Hall. Klar ist, wir müssen gewinnen.

Die Partien werden am Sonntag ab 09.00 Uhr live auf lichess.org übertragen. Daumen drücken und mitfiebern ist angesagt, für alle die es mit der OSG halten 🙂 (Patrick Bittner)


7. Juni 2024

Erste Impressionen aus Bad Königshofen

Heute begann die zentrale Endrunde der Frauenbundesliga in Bad Königshofen. Die OSG startete mit einem 6:0 Sieg gegen die Karlsruher Schachfreunde. Hier erste Impressionen (Bilder: Patrick Bittner+Thilo Gubler):

Hallo des Gastgebers
v.l.n.r: OSG-Vorsitzender Patrick Bittner, Mai Narva, Dinara Wagner, Elisabeth Pähtz, Josefine Heinemann, Antoaneta Stefanova, Alexandra Kosteniuk, Teamchef Thilo Gubler

Auch unsere Sponsoren sind präsent
Die Ruhe vor dem Sturm
Die Runde läuft
Imposantes, leckeres Buffet für alle
Darf bei keiner Veranstaltung fehlen und ist Kult: Das Maskottchen der Rodewischer Schachmiezen

7. Juni 2024

Schach-Frauenbundesliga vor Finale

Fünf Wochen nach der Schachbundesliga geht nun auch die höchste Spielklasse im Frauenschach an diesem Wochenende ihrem Saisonende entgegen. Der zwölffache Rekordmeister in der Schach-Frauenbundesliga, die OSG Baden-Baden, kämpft in den letzten drei Runden um einen weiteren Titel, liegt aktuell jedoch auf dem dritten Rang. Der Rückstand auf die beiden Spitzenreiter, Titelverteidiger SK Schwäbisch Hall und Hamburger SK, beträgt zwar nur ein Mannschaftspunkt, aber aus eigener Kraft ist der Rückeroberung der Meisterschaft nicht möglich. Es müssen heute, morgen und übermorgen nicht nur drei Siege her, zu guter Letzt auch gegen den Dominator der vergangenen zwei Jahre, Schwäbisch Hall, auch der mögliche „lachende Dritte“, Hamburg, muss zumindest einmal Unentschieden spielen, soll für Baden-Baden aus der kleinen Chance noch der erneute, große Erfolg werden. Mannschaftsführer Thilo Gubler hält eine solche Konstellation durchaus für möglich und wird neben den bewährten Kräften, Großmeisterin Elisabeth Pähtz, der Internationale Meisterin Dinara Wagner und der Frauengroßmeisterin Josefine Heinemann, auf drei weitere international erprobte Schachspielerinnen setzten, deren Namen vor dem Start der Begegnungen aber nicht bekannt gegeben werden. Mit dem Abstiegskandidaten Karlsruher Schachfreunde (heute ab 16.00 Uhr) und den Schachfreunden Deizisau (morgen ab 14.00 Uhr) haben es die Spielrinnen von der Oos mit Hürden zu tun, die absolut nicht unüberwindbar scheinen, der krönende Abschluss am Sonntag, aber, die Auseinandersetzung mit Schwäbisch Hall (ab 9.00 Uhr), wird nach Einschätzung Gublers in jedem Fall ein Fight auf Augenhöhe, bei dem alles passieren kann. Zentraler Austragungsort ist Bad Königshofen. Und der Gastgeber, SC 1957 Bad Königshofen, oder auch die Rodewischer Schachmiezen, könnten gegen den Hamburger SK durchaus Zünglein an der Waage spielen, um dem Ringen um die Meisterschaft in der Schach-Frauenbundesliga noch eine spannende Wendung zu geben.

Walter Siemon


6. Juni 2024

Neuer Teilnehmerrekord beim OSG U25 Jugendopen 01.+02.06.2024

Die Idee unsere Jugendturniere auch für Jugendliche unter 25 zu öffnen erwies sich als Glücksgriff. Nach zuletzt 60 und 80 Teilnehmern nahmen dieses Mal insgesamt 96 Spielerinnen und Spieler teil. Neben der Anzahl stieg aber auch die Qualität deutlich an, so kämpften im A-Turnier bei 41 Teilnehmern 25 Spieler mit einer Elo über 1.600 um die Preise. 32 Vereine sandten Spieler, das war ebenfalls Rekord!

Überraschungen blieben aus und die Favoriten setzten sich durch. In der letzten Runde wehrte Jonathan Rügert alle Gewinnversuche unseres Lokalmatadors Jonas Jurga ab und sicherte sich mit 4,5 Punkten und bester Wertung erneut den Sieg des Sommerturnieres. Leon Wegmer konnte die letzte Runde gewinnen und kam mit ebenfalls 4,5 Punkten auf Rang 2. Unser französischer Neuzugang Maxime Savignon Schmidt erreichte Rang 3, Jonas Jurga Rang 4 mit je 4 Punkten lediglich getrennt durch die vierte Wertung, da Wertung zwei und drei ebenfalls gleich war.

Endstand A-Open:

1. Platz Jonathan Rügert SF Neureut 1953 e.V. (4,5 Punkte)

2. Platz Leon Wegmer Karlsruher Schachfreunde 1853 (4,5 Punkte)

3. Platz Maxime Savignon Schmidt Schachclub Bischwiller (4 Punkte)

4. Platz Jonas Jurga OSG Baden-Baden (4 Punkte)

5. Platz Dennis Schmidt SC Bühlertal (3,5 Punkte)

Vor sechs weiteren Spielern mit 3,5 Punkten

Endtabelle und alle Informationen sind hier zu finden:

https://chess-results.com/tnr950879.aspx?lan=0&art=1&turdet=YES

Im B-Open kämpften 55 Teilnehmer, davon besaßen 43 eine DWZ, zuletzt lag die Quote noch bei fast 50-50. Durch einen Sieg gegen Tobias Puchas erreichte Leon Shapiro volle fünf Punkte und sicherte sich damit Platz 1. Schützenhilfe bekam er von Jonathan Wenzel, der Daniil Dziubenko in der letzten Partie des B-Turnieres bezwingen konnte. Dadurch ergab sich folgendes Endergebnis:

1. Platz Leon Shapiro SC Durmersheim (5 Punkte)

2. Platz Jonathan Wenzel SC Untergrombach 46 (4,5 Punkte)

3. Platz Daniil Dziubenko OSG Baden-Baden (4 Punkte)

4. Platz Tobias Puchas SV Vimbuch (4 Punkte)

5. Platz Felix Klepper SK 1929 Jöhlingen (4 Punkte)

Vor vier weiteren Spielern mit 4 Punkten

Größtes Team mit 12 Spielern war Bischwiller, bestes Team B-Open Freiburg-Zähringen, sehr stark Mark Vlad U8 mit 4/5, Meara Classen Siegerin U10 mit 3/5, Snikitha Nehrukumar bestes Mädchen 3,5/5, um einige tolle Ergebnisse zu nennen.

Endtabelle und alle Informationen sind hier zu finden:

https://chess-results.com/tnr950883.aspx?lan=0&art=1

(Rolf Schlindwein, Bilder Siegfried Haußmann)

v.l.n.r.: Jonathan Rüger, Maxime Sauvignon Schmidt, Turnierdirektor Rolf Schlindwein, Leon Wegmer, OSG-Jugendleiter David Stankovic, Jonas Jurga, Dennis Schmidt
v.l.n.r.: Leon Shapiro, Jonathan Wenzel, Felix Klepper, Daniil Dziubenko, Tobias Puchas hinten: David Stankovic, Rolf Schlindwein
Team Bischwiller
Team Freiburg
Blick in den Turniersaal

28. Mai 2024

Bregenz 2024, eine erfolgreiche Reise

Nach Bregenz 2022 suchten wir wieder nach einer ähnlichen Veranstaltung für eine größere Gruppe. Turniere mit nur einer Runde am Tag sind selten und so fiel die Wahl erneut auf Bregenz und bereits im November 2023 begannen die Planungen.

Die OSG funktionierte schon im Vorfeld als Team perfekt. Dr. Lilli Weber übernahm den Löwenanteil der Suche nach einer Unterkunft, Lars Balzer managte das Finanzielle mit dem Hotel, Rolf Schlindwein den Kontakt mit dem Turnierleiter über die Anmeldungen, sowie die Verständigung mit unseren Sponsoren.

Am Ende starteten 15 OSG-Mitglieder am 03. Mai zur ersten Runde und es sollte ein spannendes Turnier mit sehr viel Lachen, Spaß und Freude, aber auch einigen Tränen werden. Hervorragende Einzelergebnisse mit Siegen gegen 400-800 Punkte stärkeren Gegnern gelangen unter anderem Anton Büttner, Christian Cubela, Kirill Leonhardt, Simona Maus oder Leopold Weise. 13 von 15 Teilnehmern haben sich verbessert und insgesamt wurden über 700 DWZ-Punkte gewonnen. Trainer und Betreuer Rolf Schlindwein gewann erneut das Blitz-Turnier und Trainer GM Philipp Schlosser sicherte sich den Turniersieg im Open.

Es gab jederzeit die Möglichkeit der Analyse, Vorbereitung oder Erlernen von Eröffnungen und fast alle nutzten dies ausgiebig aus. Aber auch neben Schach war das Turnier ein voller Erfolg. Kegeln, Spazieren, Boot fahren, UNO-Schach, Anno Domini u.v.m. wurde unternommen. Zusätzlich gab es tolle Ideen wie „die Sprüche des Tages“, Familienpizzen, Minestrone für Alle. Wie viel Respekt wir uns erspielten, zeigten die Aussagen einiger österreichischer Spieler, die „bloß nicht wieder gegen Baden-Badener Kinder“ spielen wollten.

Ein 9-Tage dauerndes Turnier in einer hervorragenden Urlaubsregion ist nicht günstig. Ein ganz großer Dank an unsere Sponsoren! Unkompliziert vertrauten sie auf unsere Ideen und unterstützten die Aktion großzügig. So konnte dank der Grenke Stiftung und unserem Karlsruher Partner den DEV Specialists allen Jugendlichen und Damen das Startgeld und die Fahrtkosten komplett gezahlt werden. Zusätzlich übernahm die OSG noch alle Kosten für die Lunchpakete und Familienpizzen.

Der Planungsaufwand war immens, aber es hat sich wieder gelohnt. Abenteuerlich war lediglich die Rückfahrt, die doppelt so lange dauerte wie die Hinfahrt. Und eine kleine Gruppe wird den liebevoll verpassten Spitznamen „Team Chaos“ vermutlich auch nicht so schnell wieder los 😊

Mitgespielt haben: Philipp Schlosser, Lars Balzer, Anton Büttner, Patrick Bruns, Stefan Kostic, Igli Zeneli, Aukse Ozinskaite, Hagen von Schickh, Leopold Weise, Kirill Leonhard, Johanna Tangen, Simona Maus, Christian Cubela, Felix und Moritz Bossert. Betreuer: Lilli und Hanno Weber, Diana Tangen, Rolf Schlindwein. Tabelle und alle Ergebnisse finden Sie hier: https://chess-results.com/tnr934147.aspx?lan=0 (Rolf Schlindwein)

Siegerehrung Open: v.l.n.r.: 3.Platz IM Nicolas Brunner, Sieger GM Philipp Schlosser, 2. Platz GM Leonid Milov
Siegerehrung Blitzturnier v.l.n.r.: 2.Platz Colin Federer, Sieger IM Rolf Schlindwein, 3. Platz FM Muris Konjicanin