Welche Gelegenheit für die OSG Baden-Baden in der Schach Frauenbundesliga eine Scharte auszuwetzen – und das vor heimischem Publikum im Kulturhaus LA8: Es geht am kommenden Wochenende als erstes gegen SC 1957 Bad Königshofen – und wieder in Runde 3 (Samstag, 9.12.14.00 Uhr)! Es war die Runde und die Begegnung, die in der letzten Saison besonders weh getan hatte, weil dem favorisierten Team von der Oos an keinem Brett ein Sieg gelungen war und am Ende eine knappe Niederlage quittiert werden musste, die das Rennen um die Meisterschaft frühzeitig zu einem „Hinterherlaufen“ machte, das schließlich „nur“ – aber immerhin noch – in der Vizemeisterschaft mündete. Der Optimismus von OSG-Teamchef Thilo Gubler, dass es diesmal ganz anders laufen könnte, hat zwei Gründe: Zum einen sind die Frauen der OSG Baden-Baden nach zwei Runden, im Gegensatz zur letzten Saison, souveräner Tabellenführer, zum anderen kann Gubler sein Wunschpersonal an die Bretter führen, wie er bereits öffentlich kundgetan hat, dessen Ausgewogenheit den eigenen, selbstbewussten Anspruch stützt, als Rekordmeister grundsätzlich um den Titel mitzuspielen.
Nach Bad Königshofen folgen in Runde 4 am Sonntag (9.00 Uhr) die Rodewischer Schachmiezen, trotz des possierlichen Namens nicht gerade ein Leichtgewicht unter den Rivalinnen in der Schach Frauenbundesliga. Auch hier kann Gubler auf ein abgestimmtes Wunsch-Sextett vertrauen, das nach seinen Worten gute Siegchancen hat.
Zuschauer sind in der LA8 herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.
„Mit dem Wochenende bin ich vollauf zufrieden“, kommentierte Teamchef Sven Noppes verständlicherweise die beiden jüngsten Siege der OSG Baden-Baden in der Schachbundesliga und meinte damit vermutlich nicht nur die Spielverläufe, sondern dass man auch den Abstand zu Spitze verringern und damit den Anschluss wahren konnte.
6:2 gegen den SC Remagen Sinzig und 5,5:2,2 gegen Aufsteiger SC Heimbach-Weis-Neuwied lauteten die deutlichen Ergebnisse des vergangenen Wochenendes. Damit machte die OSG in den Runden drei und vier drei Plätze in der Tabelle gut, auf aktuell Position vier. Zwar immer noch einen Mannschaftspunkt Rückstand auf die drei führenden Mannschaften SC Viernheim, SK Kirchweyhe und die Schachfreunde Deizisau, aber mit dem klaren Signal, dass es selbstverständlich weiter um die Titelverteidigung geht.
Volle Punktausbeute zu ersten Mal am Spitzenbrett: Vincent Keymer (Foto W. Siemon)
Erstmals am Spitzenbrett agierte mit zwei Siegen die jetzt neunzehnjährige deutsche Nummer Eins, Vincent Keymer, und es steht zu erwarten, dass man ihn in Zukunft öfter auch als Nummer eins der Mannschaft erleben wird, denn auf der Weltrangliste stehen nur noch zwei Mitglieder des Teams vor ihm: Exweltmeister Viswanathan Anand (Platz 10) und die aktuelle Nummer Zwei der Welt, Fabiano Caruana. Beide stehen nicht immer zur Verfügung. Vincent Keymer ist im Ranking der Weltschachorganisation FIDE inzwischen auf Platz 14 vorgerückt eine unglaubliche, aber nicht unerwartete Entwicklung. Die Qualität seines Spiels drückt es aus: Gegen seinen Widerpart des SC Remagen Sinzig, Großmeister Antonios Pavlidis, gewann er nach offenbar guter Eröffnungsvorbereitung schnell einen Bauern und realisierte den Vorteil mit scheinbar müheloser Leichtigkeit.
Ebenfalls glatt siegte Alexander Donchenko an Brett zwei mit einer Falle, die seinen Gegner eine Figur kostete. Etienne Bacrot hätte an Brett fünf einen Bauern in eine Dame umwandeln können – wenn sein Gegner nicht vorheraufgegeben hätte. Seine enorme Durchschlagskraft in der Schachbundeliga stellte Arkadij Naiditsch einmal mehr unter Beweis, als er mit einer listigen „kleinen Kombination“, wie das der frühere, legendäre Weltmeister Capablanca einmal nannte, Material und damit die Partie gewann. Immer für einen vollen Punkt gut ist auch Sergei Movsesian, der seinen Gegner in einer lange ausgeglichen Stellung mit Geduld und genauen Berechnungen schlicht ausmanövrierte. Radoslaw Wojtaszek und Rustam Kasimdzhanov steuerten jeweils einen halben Punkt bei, lediglich das erst fünfzehnjährige Jungtalent, Schnellschachweltmeister „U 14“ von 2022, Bennet Hagner, musste am achten Brett eine Niederlage quittieren, als er den Schutz seines Königs einen kurzen Augenblick lang vernachlässigte.
Gegen Aufsteiger SC Heimbach-Weis-Neuwied demonstrierte Vincent Keymer, wie er in Stellungen, in denen auf den ersten Blick nicht viel los ist, anscheinend mit Röntgenblick tiefer schaut, Zug um Zug kleine Vorteile aufbaut und mit unwiderstehlichem Schluss vollendet.
Radoslaw Wojtaszek profitierte von einem direkten Fehler seines Gegenübers, Rustam Kazimdzhanov warf seine ganze Erfahrung in die Waagschale, so dass man nach etwas unklarem Beginn zunehmend das Gefühl haben konnte, dass er gewinnen wird. Voller Punkt für die OSG. Arkadij Naiditsch krönte seine überlegene Spielweise erneut mit einer kraftvollen Kombination. Alexander Donchenko, Etienne Bacrot und Sergej Movsesian remisierten, Bennet Hagner am letzten Brett braucht wohl noch ein paar Chancen, um in der ersten Mannschaft zu „zünden“.
Weiter geht es dann am 13.1.24 gegen die beiden Münchener Vereine MSA Zugzwang und Bayern München.
Text und Bilder entnommen von: www.schachbezirk-mittelbaden.de
Von Thoma Belikan Am vergangenen Samstag, 24.11.2023, wurde im Vereinsheim des SC Bühlertal die mittelbadische Jugendmannschaftsmeisterschaft der Altersklasse U12 ausgetragen. Mit der OSG Baden-Baden, dem SC Ötigheim , dem SK Ottenau und dem Gastgeber SC Bühlertal waren insgesamt 4 Mannschaften am Start. Es wurde ein Rundenturnier mit Hin-und Rückspiel ausgetragen, sodass jedes Team sechs Begegnungen zu bestreiten hatte. Die Bedenkzeit pro Spieler und Partie betrug 15 Minuten. Bereits nach der Vorrunde war ersichtlich, dass die OSG Baden-Baden in einer anderen Liga spielte.
Das Team aus der Kurstadt ging in der Besetzung Nikita Ivanov, Lucas Stummvoll, Dennis Kharitionov und Elias Kimmig ins Rennen und hatte alle drei Begegnungen mit 4:0 gewonnen. Auf Platz 2 lag nach der Vorrunde der SC Ötigheim, der sich gegen den Tabellendritten SC Bühlertal mit 3:1 durchsetzen konnte. Auch in der Rückrunde bewies die OSG Baden-Baden ihre Dominanz und musste nur in einer Partie gegen Ötigheim ein Remis abgeben. Am Ende holte sich der U12-Nachwuchs des deutschen Meisters ganz überlegen den Titel mit 12:0 Mannschaftspunkten und 23,5 Brettpunkten. Dies bedeutete auch die Qualifikation zur Badischen Meisterschaft. Mit einem 2:2 Unentschieden gegen Bühlertal sicherte sich der SC Ötigheim die Vizemeisterschaft mit insgesamt 7:5 Mannschaftspunkten und 12,5 Brettpunkten. Der SC Bühlertal belegte am Ende Platz 3 mit 5:7 Mannschaftspunkten und 10,5 Brettpunkten. Der SK Ottenau musste mit Platz 4 Vorlieb nehmen.
Es ist nur ein Mannschaftspunkt, der die OSG Baden-Baden in der Schachbundesliga nach zwei Runden von den sechs vor ihr liegenden Mannschaften in der Tabelle trennt, aber es kommen zweieinhalb Brettpunkte Abstand auf den Spitzenreiter SC Viernheim hinzu, und die zählen mit. Um den Rückstand aufzuholen hat man noch ganze dreizehn Runden Zeit und nicht, wie zum Beispiel in einer anderen, sehr beliebten Sportart, 21 Spieltage. Das heißt für den Titelverteidiger und Rekordmeister an der Oos ab der nächsten, der dritten Runde, am kommenden Samstag d. 2.12. (ab 14.00 Uhr), nichts anderes als Kampf und unbedingten Siegeswillen. Es geht nach Remagen. Dass man den Gastgeber SC Remagen Sinzig in der letzten Saison 6,5:1,5 besiegt hat, bedeutet diesmal natürlich wenig bis nichts. Mit einer möglichst starken, immer wieder aufs Neue zu organisierenden Aufstellung müssen die Baden-Badener ihrer Favoritenrolle erneut gerecht werden. Erst recht gilt dies einen Tag später, in Runde vier (ab 10.00 Uhr) gegen den Aufsteiger, SC Heimbach-Weis-Neuwied, nach Durchschnitt der Elozahlen auf dem Papier in jedem Fall klarer Außenseiter.
Auf jeden einzelnen Spieler des Neulings in der Schachbundesliga kann man sich mit Hilfe der Schachdatenbanken zwar vorbereiten, aber wie das Team in welcher Besetzung als Ganzes funktioniert – darauf darf man gespannt sein.
Pikante Fußnote: der indirekte Vergleich mit dem heißen Mitfavoriten und möglichen Titelanwärter SC Viernheim. Die Südhessen spielen am kommenden Wochenende genau gegen die beiden Mannschaften, denen Baden-Baden in den ersten beiden Runden gegenübersaß, den Hamburger SK und den SK Doppelbauer Turm Kiel.
Alle Spiele werden auf schachbundesliga.de live übertragen.
Großer Erfolg für unseren 2. Bundesliga-Spieler FM Bennet Hagner. Der 15-Jährige Schnellschachweltmeister U14 von 2022 war in dem 9-rundigen Turnier an Position 32 gesetzt. Von der der ersten Runde an spielte Bennet in der Spitzengruppe mit und gewann schließlich ohne Niederlage mit sieben Punkten aus neun Partien das Turnier mit der besseren Wertung gegenüber den punktgleichen GM Szymon Gumularz und IM Vadym Petrovskiy. Durch dieses Ergebnis holte Bennet auch eine IM-Norm.
Trainiert wird Bennet von IM Matthias Dann (OSG Baden-Baden) und GM Dimitrij Kollars (SF Deizisau). Unterstützt wird er von unserem Hauptsponsor, der GRENKE AG in Baden-Baden.
Wir freuen uns sehr und gratulieren ihm ganz herzlich zu diesem tollen Erfolg! (Patrick Bittner)
v.l.n.r.: 2. Platz GM Szymon Gumularz, Sieger FM Bennet Hagner, 3. Platz IM Vadym Petrovskiy (Bildquelle: www.u25chess.com/de/turnier/galerie/)
Am letzten Wochenende startete auch die 2.Bundesliga in die neue Saison. Der Terminplan bescherte uns gleich eine Heimdoppelrunde gegen die SF Bad Mergentheim und den Heilbronner SV.
Gespielt wurde in den Räumen unseres Sponsors, der GRENKE AG, da unsere Heimspielstätte in der LA8 durch einen Kongress belegt war.
Am Samstag trafen wir auf stark besetzte Gäste aus Bad Mergentheim. Relativ früh zeichnete sich ab, dass unser Team einen schweren Stand haben würde. Während GM Bilel Bellahcene und FM Andrei Trifan sichere Remise beisteuerten, mussten IM Matthias Dann, FM Niklas Schmider und unser Neuzugang, der U14 Schnellschachweltmeister von 2022, FM Bennet Hagner, teils unglückliche Niederlagen hinnehmen. Lichtblicke waren die Siege von unserem Teamkapitän GM Jean-Noel Riff und IM Julian Martin, der in überlegener Stellung nach Zeit gewann. Beim Stande von 3:4 kämpfte noch unser Brett eins, GM Yannick Gozzoli, um uns noch einen Mannschaftspunkt zu retten. Er opferte risikoreich eine Figur, aber die Kompensation war zu wenig und so verlor er die Partie noch. Somit stand eine 3:5 Niederlage. Im Parallelspiel trennten sich Eppingen und Heilbronn 4:4.
Am Sonntag gegen den Heilbronner SV lief es um einiges besser und durch zum Teil schön heraus gespielte Siege von Yannick, Matthias, Julian, Niklas, Bilel und Andrei bei einem Remis von Jean-Noel und einer Niederlage von Bennet, konnten wir einen deutlichen 6,5:1,5 Sieg einfahren. Im Parallelspiel trennten sich Bad Mergentheim und Eppingen 4:4.
Weiter geht es im Dezember in Eppingen gegen den SV 1920 Hofheim und gegen den TSV Schott Mainz. Ziel in diesem Jahr ist auf jeden Fall ein Platz unter den TOP 6, da die letzten vier Teams in die neu gegründete Regionalliga absteigen werden. (Patrick Bittner)
v.l.n.r.: Yannick Gozzoli, Bennet Hagner, Jean-Noel Riff, Matthias Dann, Julian Martin, Andrei Trifan, Bilel Bellahcene, Niklas SchmiderBlick in den Turniersaallinks IM Julian Martin mit 2 aus 2 an diesem Wochenende, rechts GM Vyacheslav Ikonnikov von den SF Bad Mergentheim
Nein, unbekannt ist das Bild nicht: Titelverteidiger und Rekordmeister OSG Baden-Baden in der Schachbundesliga nach zwei Runden auf einem mittleren Tabellenplatz (Position sieben). In jüngster Vergangenheit, der Saison 2021/2022, hatte ein Rückstand nach Brettpunkten schon einmal zu etwas Ähnlichem geführt (Platz sechs), aber am Ende feierte man an der Oos die Meisterschaft. Auch ein 4:4 Unentschieden gegen den Hamburger SK, das diesmal ebenfalls passiert ist, hatte der OSG in der Spielzeit 2017/2018 den Titelgewinn nicht vermasseln können.
Diesmal jedoch fühlt sich der Wind, der den Kurstädtern bereits zum Start der neuen Saison in der Schachbundesliga entgegenweht, schärfer an. Nach einem 6,5:1,5 Kantersieg gegen den SK Doppelbauer Turm Kiel in der ersten Begegnung fand man sich zwar – fast möchte man sagen: wie gewohnt – an der Tabellenspitze wieder. Gesiegt hatten Nikita Vitiugov, Alexander Donchenko, Rustam Kasimdzhanov, Michael Adams und Francisco Vallejo Pons (dem eine absolute Kuriosität gelungen war: Er erzwang in einem Endspiel mit zwei Springern gegen den gegnerischen König und den letzten seiner Bauern ein Matt, das nur in Ausnahmepositionen überhaupt möglich ist und kaum ein Schachspieler jemals in seinem Leben zu Gesicht bekommt), in der zweiten Runde folgte jedoch ein nicht ganz so überzeugendes Mannschafts-Remis gegen den SK Hamburg. Zwei Siegen (erneut Kasimdzhanov und Bacrot) standen zwei überraschende Niederlagen und zwei Remis gegenüber. So weit, so im Rahmen des Möglichen. Aber: Der voraussehbar schärfste Rivale und selbsterklärte Mitanwärter auf den deutschen Meistertitel der neuen Spielzeit 2023/2024, der SC Viernheim hat eindrucksvoll demonstriert, aus welcher Richtung der scharfe Wind kommt, aus Südhessen. Eine ungleich stärkere Mannschaft als in den beiden Startrunden des vorigen Jahres überfuhr den ehemaligen Rekordmeister SG Solingen mit 5,5:2,5 und setzte damit eine unmissverständliche Marke. In der zweiten Runde deklassierte die Viernheimer Elitetruppe den SV Mühlheim Nord mit 7,5:0,5, während gleichzeitig die OSG über das Unentschieden gegen Hamburg nicht hinauskam. Dieses 4:4 – Ergebnis erspielte eine gegenüber dem Vorjahr fast unveränderte OSG-Mannschaft, während Viernheim sein Team personell deutlich verstärkt hat. Dennoch besteht beim Durchschnitt der Leistungskennzahlen (Elozahlen) der beiden Dauerrivalen, die am vergangenen Wochenende angetreten sind, kein wesentlicher Unterschied. Es gibt in dieser Hinsicht also (noch) keinen eindeutigen Favoriten für diese Saison. Was allerdings aufhorchen ließ, ist der spielerische Furor, mit dem die Südhessen in den ersten beiden Runden agiert haben. Dass diese im Durchschnitt etwas jüngere Truppe als die an der Oos einen unbändigen Hunger und Willen hat, Baden-Baden endlich einmal hinter sich zu lassen, ist bei der OSG sattsam bekannt. Im Februar nächsten Jahres treffen beide Vereine in Viernheim aufeinander. Vielleicht wiederholt sich das Szenario, dass sich die Meisterschaft wieder einmal bei dieser Begegnung entscheidet.
Foto (Walter Siemon), Francisco Vallejo Pons, virtuose Mattführung mit zwei Springern gegen König und Bauern
Die zweite Mannschaft der OSG Baden-Baden hatte Heimrecht und steht in der Gruppe Süd der zweiten Bundesliga nach einer 3:5-Niederlage gegen die SF Bad Mergentheim und einem 6,5:1,5-Kantersieg gegen den SV Heilbronn zum Saisonstart auf Platz vier der Tabelle.
Nach dem Auswärtssieg in Emmendingen stand am vorletzten Sonntag der SV Hockenheim auf dem Plan, welcher bedeutend geschwächt im Vergleich zur ersten Runde antrat . Am Spitzenbrett fand das 2600er Großmeisterduell zwischen Vadim Milov und David Baramidze statt, welches mit feiner Technik zu Gunsten unseres Spitzenspielers Vadim entschieden wurde.
Mit 4 Remisen war dieser Spieltag deutlich ruhiger als in unserem ersten Ligaspiel, was aber nicht bedeutet, dass einige dieser Partien nicht durchaus bis zum bitteren Ende ausgespielt wurden. Tim Uhlmann durfte seinen Einstand mit einem Remis an Brett 8 feiern, der sich nach der Eröffnung eine sehr angenehme Stellung herausspielte und anschließend nichts anbrennen lies.
Des Weiteren punkteten die Co-Mannschaftsführer Daniel Schmitt und Philipp Schlosser, wodurch das Match schlussendlich mit 5:3 für die OSG entschieden wurde.
Unser nächstes Spiel wird am 22. Oktober in Brombach stattfinden, welche sich gerade auf Platz 3 der Tabelle befinden und ebenfalls einen guten Start in die Saison hatten. (Daniel Schmitt)
unser Team hinten v.l.n.r.: Philipp Schlosser, Daniel Schmitt, Tim Uhlmann, Artem Dobrosmyslov, Dennis Breder, Vadim Milov, vorne: Iamze Tammert
Siebzehn deutsche Meisterschaften entwickeln eine Eigendynamik: Es kann in der Schachbundesliga für die OSG Baden-Baden kein Ausruhen geben. Der achtzehnte Titel muss und wird das Ziel der am kommenden Wochenende beginnenden neuen Saison sein. Aber auch die Verfolger unterliegen einer Eigendynamik: Sie wollen dem Seriensieger OSG den Titel endlich mal wieder abjagen, allen voran der SC Viernheim, in den vergangenen Jahren wiederholt nahe dran am ersehnten Ziel, aber stets ohne dieses letzte Quäntchen Glück, das dazu gehört.
Der Spielerstamm bleibt bei der OSG im Wesentlichen unverändert, ein Who is Who des Weltschachs. Wenn, dann liegt eine Verstärkung voraussichtlich in der nochmaligen Steigerung der Spielstärke eines Leistungsträgers begründet, der bereits in der letzten Saison mit 8,5 Punkten aus zwölf Partien ohne eine Niederlage glänzend performt hat: Vincent Keymer, die achtzehnjährige deutsche Nummer eins. Er hat in den letzten Monaten etwa 15 Weltranglistenplätze gut gemacht und befindet sich jetzt mit der Wertungszahl eines Supergroßmeisters (2723) unter den besten 25 Schachspielern der Welt.
Kommt der Weltspitze immer näher: Vincent Keymer (Foto OSG)
Zum Auftakt der fünfzehn Runden der Schachbundesliga geht die Reise der OSG nach Kiel. Gastgeber SK Doppelbauer Turm Kiel ist am kommenden Samstag, 21.10. ab 14.00 Uhr der erste Prüfstein. Gegner Nummer zwei wird am Sonntag, 22.10. ab 10.00 Uhr der Hamburger SK sein.
Ob die ganze Saison auf einen Zweikampf Baden-Baden-Viernheim hinauslaufen wird, könnte sich bereits in der ersten Runde abzeichnen. Eine Paarung heißt Viernheim gegen die SG Solingen, ehemaliger Rekordmeister und nach wie vor ein Schwergewicht der Liga. Viernheim hat sich mit der Verpflichtung des Weltranglistenvierten, Hikaru Nakamura, gegenüber der letzten Saison personell noch einmal verstärkt und auch noch auf andere Weise signalisiert, wie ernst es die Südhessen diesmal meinen: Sie haben im kommenden Februar eine Zentrale Zwischenrunde mit allen 16 Bundesligavereinen an sich gezogen.
Es ist also dafür gesorgt, dass der Kampf um die Meisterschaft keinesfalls ein Selbstläufer für die OSG Baden-Baden wird, schon allein deshalb nicht, weil es nach den Worten von Mannschaftsführer Sven Noppes in praktisch jeder Runde eine Herausforderung darstellt, die Spieler, die man sich wünscht, an die Bretter zu bekommen. Der internationale Turnierkalender erweist sich so manches Mal als Hindernis.
Die Partien werden live auf schachbundeliga.de übertragen.
Wer, bei freiem Eintritt, ebenfalls sehenswertes Zweitligaschach live erleben möchte, hat dazu an diesem Wochenende bei der Grenke AG, Neuer Markt 2, Gelegenheit: Die Zweite Mannschaft der OSG hat die SF Bad Mergentheim und den Schachverein Heilbronn zu Gegnern. Auch an den Brettern von OSG II kämpfen zahlreiche nationale und internationale Meister und Großmeister, je nach Aufstellung auch Meister- und Großmeisterinnen.
Die Reise hat sich wahrlich gelohnt: 5,5:0,5 gegen den Gastgeber, die SG 1872 Löberitz, am ersten Tag des ersten Bundesliga-Wochenendes der neuen Spielzeit und dann das 6:0, die „Höchststrafe“, gegen den SV Weißblau Allianz Leipzig an Tag zwei. Alexandra Kosteniuk, die Schwestern Mariya und Anna Muzychuk, Ketino Kachiani-Gersinska und Iamze Tammert gewannen für die OSG alle ihre Partien, lediglich Antoaneta Stefanova ließ sich gegen Löberitz am vierten Brett von einer Kombination überraschen, nach der ihre Gegnerin, etwas besser stehend, sicherlich mit dem Remis gegen die Baden-Badener Ex-Weltmeisterin zufrieden war. Gegen Leipzig fuhr auch Stefanova den vollen Punkt ein. „Wer genauer rechnet, gewinnt“, heißt es gelegentlich aus dem Mund von Schachexperten. Da praktisch in allen Kämpfen an den OSG-Brettern offener, auch mit Risikobereitschaft verbundener Schlagabtausch zu bestaunen war, konnte man eine derartig pragmatische Sichtweise auf das Spiel bestätigt finden, allerdings fast zu hundert Prozent mit den präziseren Rechenergebnissen für die OSG-Favoritinnen. Besonders augenfällig war es an Brett eins gegen Leipzig, als es Alexandra Kosteniuk gelungen war, den König von Ulrike Rössler nahezu in der Brettmitte matt zu setzen oder bei Ketino Kachiani-Gersinska, die sogar ihre stärkste Figur, die Dame opferte, um ihre Leipziger Gegnerin, Evelyn Wagenschütz, zwei Züge später spektakulär matt zu setzen.
Dass die OSG-Baden-Baden nach diesem Auftakt die Tabelle mit zwei Brettpunkten Vorsprung vor Titelverteidiger SK Schwäbisch Hall anführt, ist natürlich willkommener Rückenwind für das Team und Mannschaftsführer Thilo Gubler. Schließlich ist es das erklärte Saisonziel, den Titel wieder an die Oos zu holen.
Fand gegen Leipzig ein brillantes Matt: Ketino Kachiani-Gersinska
„Wir wollen Deutscher Meister werden“ – klare Ansage von OSG-Teamchef Thilo Gubler zum bevorstehenden Neustart der Schach-Frauenbundesliga an diesem Wochenende. Ein Ausdruck der Entschlossenheit, dessen Wurzeln zwei Arme hat: Zum einen die Enttäuschung aus der letzten Saison, als es für die Frauen der OSG zeitweise nicht gut lief und man hinter Schwäbisch Hall trotz eines fulminanten Schlussspurts „nur“ Vizemeister wurde, zum anderen die Verstärkung des ohnehin national wie international hervorragend besetzten Teams durch drei Spielerinnen, die die Schachwelt in jüngster Vergangenheit aufhorchen ließen: Die Iranerin Sarasadat Khademalsharieh, Dinara Wagner, deutsche Ranglisten-Zweite, sowie die erst siebzehnzehnjährige amtierende Asienmeisterin Divya Deshmukh.
Sarasadat Khademalsharieh, genannt Sara Khadem, trägt den auch für Männer gültigen Titel „Internationaler Meister“. Als sie ein internationales Turnier ohne Kopftuch gespielt hatte, musste sie emigrieren. Dinara Wagner hat dem russischen Schachverband, in dem sie ihre Karriere startete, den Rücken gekehrt und sich dem deutschen Schachverband angeschlossen. So spielen also mit Großmeisterin Elisabeth Pähtz und Frauen-Großmeisterin Dinara Wagner nunmehr die Nummern eins und zwei des deutschen Frauenschachs für die OSG Baden-Baden. Auch die junge Divya Deshmukh ist bereits Frauen-Großmeisterin und eines der vielen Supertalente, die Indien in letzter Zeit hervorgebracht hat.
Dinara Wagner
Divya Deshmukh
Sarasadat Khademalsharieh
Alle drei Neuzugänge haben nationale und internationale Erfolge vorzuweisen, deren Aufzählung hier den Rahmen sprengen würde.
Mannschaftsführer Thilo Gubler ist glücklich darüber, dass er, zusammen mit den bereits seit langem bewährten Kräften, aus dem Vollen schöpfen kann, sieht er sich doch in jeder der elf Bundesligarunden vor der organisatorischen Schwierigkeit, die sechs Bretter, die besetzt werden müssen, zusammen zu bekommen.
Los geht es für den zwölffachen Deutschen Meister OSG Baden-Baden am Samstag 14.10. um 14.00 Uhr gegen die Aufsteigerinnen der SG 1871 Löberitz und am Sonntag 15.10. ab ab 9.00 Uhr gegen die SV Weißblau Allianz Leipzig. Beide Runden werden in Löberitz gespielt.
Von Januar bis August fand dieses Jahr erstmals seit Corona wieder das OSG-Vereinsturnier als 9-rundiges Turnier nach Schweizer System mit DWZ-Auswertung statt. Die Resonanz mit 20 Teilnehmern war hervorragend und der Modus mit drei Wochen Zeit pro Partie führte auch zu praktisch keinem Ausfall von Partien. Das Teilnehmerfeld war bunt gemischt vom 14-jährigen Jan Gukenheimer bis zu Horst Gehring und Karl Wörner mit über 80 Jahren.
Als Favorit ging Richard Martin ins Rennen. Und dieser Rolle wurde er deutlich gerecht. Er gewann die Partien gegen die Plätze 2-7 allesamt und lediglich Horst Gehring gelang es in einer wilden Partie ihm ein Remis abzuknöpfen. Bereits vor der letzten Runde stand Richard als Vereinsmeister fest, am Ende holte er 8,5 Punkte aus 9 Partien und hatte zwei Punkte Vorsprung auf Rang 2.
Die weiteren Plätze waren dafür hart umkämpft und zehn Spieler hatten vor der letzten Runde noch Chancen auf die Plätze drei bis fünf und erst die allerletzte Partie entschied über die weiteren Podestplätze. Mit starken 6,5 Punkten bei nur einer Niederlage gegen den Turniersieger errang Felix Bossert den zweiten Platz. Für die größte Überraschung sorgte unser Neuzugang Valentin Weintz, der noch ohne DWZ als nomineller Außenseiter sich mit 6 Punkten Rang 3 sichern konnte. Neben Preisgeld und Pokal gab es als Lohn noch eine Einstiegs-DWZ von über 1.700!
Den Jugendpreis sicherte sich in der letzten Runde Moritz Bossert mit 5,5 Punkten und Gesamtplatz 4 nur durch bessere Buchholz vor unserem Jugendleiter David Stankovic. Unser Pressewart Walter Siemon erreichte mit 5 Punkten Rang 6 und wurde bester Senior. Glückwunsch an alle Preisträger und danke an alle Teilnehmer für einen reibungslaufen Verlauf!
1. Platz Richard Martinv.l.n.r.: Bester Jugendlicher Moritz Bossert, 2. Platz Felix Bossert, Zweitältester Teilnehmer Karl Wörner, Turnierleiter Rolf Schlindwein, Seniorensieger Walter Siemon, ältester Teilnehmer Horst Gehring, 3. Platz Valentin Weintz
Zum Saisonstart durfte sich unsere dritte Mannschaft nach Emmendingen begeben, wo wir es mit dem Aufsteiger aus der Verbandsliga zu tun bekamen. Unser Team war mit einem DWZ Schnitt von 2340 und dem Einsatz unserer Spitze durchaus als Favorit in das Match gestartet, aber dennoch traten unsere Gegner mit einem sehr passablen Kader an die Bretter.
Durch unsere Jugend verstärkt durfte Julius Semling sein Debut in der Oberliga feiern, welcher souverän durch einen Spieß in Materialvorteil kam und das 1:0 für die OSG sicherstellen konnte. Das Match nahm eine sehr positive Entwicklung für uns, sodass wir schnell an einigen Brettern die Initiative übernehmen konnten und sich die Führung weiter ausbaute. Von furiosen Mattangriffen bis hin zu großmeisterlichen positionellen Meisterwerken war wirklich alles dabei. Schlussendlich gewannen wir das Match mit 6:2 und sind damit aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz, womit wir durchaus zufrieden sein können.
Das nächste Spiel ist am 8. Oktober um 11.00 Uhr in der LA8 gegen Hockenheim, wo wir versuchen werden den positiven Saisonstart auszubauen. (Daniel Schmitt)
Nachdem sich unsere U16 Mannschaft bestehend aus Julius Semling, Johannes Semling, Tim Uhlmann und Carlos Neves für die BW Endrunde der Altersklasse U16 in Rottweil qualifiziert hatte, ging es Anfang Juli um die Qualifikation zur Deutschen Vereinsmeisterschaft für unsere Jungs.
Als Erster der Setzrangliste waren die Erwartungen natürlich groß den Erfolg der Qualifikation in Ötigheim zu wiederholen, sodass es voller Motivation in die 5 Runden des Turniers ging. Das Turnier verlief von Anfang an sehr erfolgreich für unser Team gegen die Mannschaften aus Bebenhausen mit 3.5:0.5 , Karlsruhe mit 3.5:0.5 und Stuttgart mit 3:1. Mit diesem Start waren unsere Jungs bereits am zweiten Turniertag für die Deutsche qualifiziert, was sie nicht aufhielt weiterhin auf Punktejagd zu gehen.
Am dritten Tag musste einer unserer Spieler krankheitsbedingt pausieren, was das Team anspornte das kampflose Brett wett zu machen und sogar zu dritt gegen Ostfildern mit 2.5:1.5 und Neureut mit 3:1 siegreich zu bleiben. Ungeschlagen mit 10 Mannschaftspunkten und 15.5 Brettpunkten landete die OSG leistungsgerecht vor den Stuttgarter SF mit 6 Mannschaftspunkten und dem SK Bebenhausen mit 5 Mannschaftspunkten auf dem ersten Platz.
Mit dieser Leistung waren sowohl Spieler als auch Betreuer Daniel Schmitt rundum zufrieden, so dass wir uns freuen, bei der diesjährigen DVM U16 teilnehmen zu dürfen. (Text und Bild Daniel Schmitt)
v.l.n.r.: WSJ Jugendleiter Karl Herzig, Johannes Semling, Tim Uhlmann, Carlos Neves, Julius Semling, WSJ Spielleiter Steffen Erfle