1997 – 2008
Anlässlich des 75-jährigen Bestehens der SG Baden-Baden stand vom 1.-4. Mai 1997 ein Internationales Open über sieben Runden im Mittelpunkt des Jubiläums. Geschäftsführer Gerhard Eckarth hatte hierfür den Markgrafensaal des Badhotels zum Hirsch zur Verfügung gestellt. 98 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt. Vier Internationale Meister standen nach Beendigung des Turnieres mit 6 aus 7 gemeinsam an der Spitze. Aufgrund der Buchholz-Wertung wurde Viacheslav Ikonnikov (Heidelberg-Handschuhsheim) Sieger vor Sebastian Siebrecht (Katernberg), Igor Solomunovic (Burgsinn) und Stefan Solonar (Frankfurt). Unser Lokalmatador Robert Sutterer belegte mit 5/7 den 10. Platz.
Von 1974 bis 1997 hatte die Schachgesellschaft FIDE-Meister Wolfram Bialas, den bis dahin stärksten Spieler, als Mitglied in ihren Reihen. Sein plötzlicher Tod am 2. Januar 1998 kam für alle überraschend. Nach Auflösung des Bundesligisten Königsspringer Frankfurt, mit dem er 1978 die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft errang, spielte er in den beiden Jahren 1984/85 und 1985/86 aktiv für die Schachgesellschaft, bevor ihn Bundesligist Sindelfingen für sich vereinnahmte.
Bialas wurde 1952 Berliner Jugendmeister und ein Jahr darauf deutscher Jugendmeister. Bei der deutschen Einzelmeisterschaft belegte er 1955 den 5. Platz. 1964 war er Teilnehmer der deutschen Olympiamannschaft in Tel Aviv (Israel), wobei er Weltmeister Boris Spassky ein Remis abtrotzte. Zu seinem Gedenken fanden acht Jahre lang (am 1. Sonntag im Januar oder an Dreikönig) im Karpow-Schachzentrum Schnellschach-Gedächtnisturniere statt, wobei sich bis zu 50 Teilnehmer, darunter auch Großmeister und Internationale Meister, einfanden.
Jugendtrainer Antonius Balzert verließ 1999 die Schachgesellschaft, wechselte in einen anderen Schachverein und nahm dabei die Jugendgruppe mit.
Zur Saison 2001/2002 wurde die zweite Mannschaft abgemeldet.
Auch zum 80. Geburtstag vom 9.-12. Mai 2002 lud die Schachgesellschaft zu einem Internationalen Schach-Open ein. Schachfreunde aus sieben Nationen, darunter fünf aus Baden-Badens Partnerstadt Menton, fanden sich wiederum im Markgrafensaal des Badhotels zum Hirsch ein. 15 Titelträger, aber auch 23 Jugendliche zwischen acht und 20 Jahren wollten ihre Kräfte im geistigen Wettkampf messen. Sieger mit 6/7 wurde GM Ludger Keitlinghaus (SC Baden-Oos) vor dem punktgleichen GM Viacheslav Ikonnikov (Handschuhsheim) und GM Henrik Teske (Tegernsee). Unser 81-jähriger Robert Sutterer hatte sich auf den 7. Platz emporgeschwungen.
Erst in der Saison 2007/08 kam wieder eine zweite Mannschaft zum Einsatz.
Aus der Jugendgruppe der Theodor-Heuss-Schule kamen in der Saison 2008/09 Dorothea Dohmann, Marvin Mamerow, Steffen Winkler und Oguz Gölgeci in Mannschaftskämpfen zum Einsatz, wobei besonders Oguz stark aufspielte und bereits in der Landesliga punktete.
Die Schachgesellschaft Baden-Baden 1922 e.V. bestand bis zum Jahr 2008. Mit Wirkung vom 20.06.2008 entschloss sie sich zu einer Fusion mit dem Nachbarverein Ooser Schachclub von 1930 Baden-Baden e.V.. Nach Erörterungen verschiedenartiger Vorschläge für einen gemeinsamen Namen kam man schließlich mehrheitlich überein, die ältere Jahreszahl beizubehalten und auch Oos im Namen zu belassen. So lautet heute der gemeinsame neue Namen Ooser Schachgesellschaft Baden-Baden 1922 e.V. (abgekürzt OSG Baden-Baden).
Zuletzt zählte die SG Baden-Baden 1922 e.V. 26 aktive und 5 passive Mitglieder, darunter 10 russische Schachfreunde und einen Jugendlichen. Ihr Durchschnittsalter betrug 65,3 Jahre. Der Vorstand setzte sich zusammen aus dem 1. Vorsitzenden Herbert Hauser, dem 2. Vorsitzenden Gerhard Klein, dem Turnierleiter Dr. Mostafa Muschtaki, dem Kassenwart Albert Oberle und dem Schriftführer Gerhard Eckarth.