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28. Juni 2011

Leo Katz – jüngster Schach-Schiedsrichter Deutschlands

Leo Katz SchiedsrichterAllerorten ist zu hören, dass Spitzenathleten keine Funktionärs-Ämter übernehmen sollen, um ausreichend Zeit für ihr Sporttraining zu haben. Doch gilt das auch im Jugendbereich?

Kurz vor seinem Sieg in der U16 beim Karlsruher Jugend-Open konnte Leo Katz sich über seine Ernennung zum jüngsten Schach-Schiedsrichter des Deutschen Schachbundes freuen. Nach der erfolgreichen Prüfung für die „Turnierleiter“-Lizenz im Vorjahr, die Leo noch als 14-Jähriger absolvierte, hat der DSB nun seine Regularien dahingehend geändert, dass auch 14-Jährige solch eine Lizenz führen können. Inzwischen 15, ist Leo jetzt jüngster deutscher Schach-Schiedsrichter. (Markus Keller)

Das mehrstufige Schiedsrichter-Lizenzsystem führt über den regionalen Schiedsrichter, den nationalen, den FIDE-Schiedsrichter hin zum Internationalen Schiedsrichter des Weltschachbunds FIDE. In Baden führen lediglich Holger Moritz (Weingarten) und Markus Keller (Baden-Baden) diesen Titel und können Schachturnier auf Weltebene „pfeifen“.

Für Leo bedeutet dies nun, dass er Einsätze als Schiedsrichter bei Jugendturnieren, aber auch Erwachsenenturnieren bis Verbandsliga hat. So leitete er bereits Turniere beim Sommer-Open 2010 des Schachzentrums und des Jugend-Quartalsturnier-Zyklus in Baden-Baden.

Leo kam von selbst zur Schiedsrichtertätigkeit. Aus eigener Erfahrung weiß er, dass viele schlecht ausgebildete Schiedsrichter in Konfliktsituationen falsch entscheiden. Schiedsrichter seien aber im Schach wie in allen Sportarten wichtig. Dieses Niveau will er heben. Aber auch als Spieler habe es Vorteile, die Regeln genauer zu kennen.

Die nächste Stufe im Lizenzsystem hat Leo fest im Blick. Zuvor will er aber auch das Schulschachpatent machen, um Rüstzeug als Schülermentor im Schach zu bekommen. Als einer der Jugendsprecher der OSG Baden-Baden will er das Trainingssystem um Schülermentoren ausbauen.

Übrigens sagt Leo, dass Schach spielen auch in der Schule helfe. Insbesondere dann, wenn man sich über einen längeren Zeitraum konzentrieren muss, wie bei Klassenarbeiten. Hier hat ihm das Schach spielen selbst sehr geholfen. Leo hat seit 2009 regelmäßig bei den Landeswettbewerben Mathematik teilgenommen. Nach einem 3. Platz 2009 holte er in den letzten beiden Jahren jeweils einen 1. Platz, dieses Jahr zusammen mit seinem Bruder Simon. Beim Matheseminar für die Preisträger wird er einen Vortrag zu „Mathematik und Schach“ halten. Daneben zählt Leo auch verschiedene weitere Sportarten zu seinen Hobbys: Tennis, Tischtennis, Volleyball und Fußball.

Der BSV hat übrigens für den 27./28.8. zum nächsten Schiedsrichter-Lehrgang auf die Sportschule Baden-Baden-Steinbach eingeladen. Es sind noch wenige Plätze frei. Anmeldungen über Gerhard Eckarth!