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15. März 2023

OSG für die Endrunde im Deutschen Mannschaftspokal qualifiziert

Am letzten Wochenende fand die Zwischenrunde im Deutschen Mannschaftspokal statt. Das Los führte uns ins schöne Hotel Sonneck nach Knüllwald (zwischen Fulda und Kassel), wo der Deutsche Blinden- und Sehbehinderten Schachbund als Ausrichter seine Spiele austrägt. Die weiteren teilnehmenden Teams waren der SC Gröbenzell und die SVG Caissa Kassel.

Die Ausgangslage war eindeutig. Wir waren der ganz deutliche Favorit und in beiden Spielen nach ELO haushoch im Vorteil. Alles andere als ein Weiterkommen wäre eine große Sensation gewesen. Doch unser Team mit GM Alexei Shirov, GM Jan Gustafsson, GM Sergej Movsesian und GM Philipp Schlosser meisterte die Favoritenbürde ohne Probleme.

Am Samstag wurden wir gegen den Blindenschachbund gelost. Auch für unser routiniertes Team war es zum Teil eine neue Erfahrung gegen blinde- sehbehinderte Spieler anzutreten. Die Züge mussten dem Gegner deutlich angesagt werden. Aber es reichte nicht z.B. „d3“ oder „e4“ zu sagen, sondern es sollte der Buchstabe auch in ein Wort gefasst werden, z.B. „Dora 3“ oder „Emil 4“. Und der Zug des Gegners musste auf dem eigenen Brett ausgeführt werden. Dazu gab es eine spezielle Schachuhr, wo der Gegner mittels Kopfhörer sich die verbleibende Zeit ansagen lassen konnte.

Obwohl der Gegner lange Paroli bot und eine gute Leistung zeigte, gewannen wir zum Schluss standesgemäß mit 4:0. Abends in der Bar konnten wir dann mit den blinden- sehbehinderten Spielern und deren Betreuer/Innen ausführliche Gespräche über das Blinden-Schach führen, was äußerst interessant und lehrreich war. Meinen größten Respekt für diese Leistung auf dem Niveau für das Team vom Blindenschachbund. Leider war der Gastgeber mit der Niederlage ausgeschieden. Wir bedanken uns für die Ausrichtung und dem Nationalen Schiedsrichter Heiko Schlierf für die problemlose Leitung aller Partien.

Am Sonntag kam es dann zum Duell gegen den nominell stärksten Gegner, den SC Gröbenzell, der am Vortag die SVG Caissa Kassel mit 3:1 besiegt hatte. Schnell zeichnete sich ein Sieg von Sergej gegen Ronald Kempter ab und auch Jan steuert bald gegen Christian Grawe auf die Siegerstraße zu. Dagegen hatte Alexei an Brett eins einige Probleme. Er opferte etwas zweifelhaft eine Qualität und musste danach um Kompensation kämpfen gegen seinen starken Gegner FM Carsten Schuster, was ihm aber gelang, als er in ein remisliches Turmendspiel abwickeln konnte. Am längsten kämpfte Philipp gegen Dr. Thomas Pieper. Dieser opferte in einer scharfen Variante zwei Bauern und drückte dann lange gegen die passive Stellung von Philipp, der sich aber dann gut befreien konnte. Es war ein tolles spannendes Spiel, dessen Ausgang lange unklar war. Nach sechs Stunden musste der Gegner aber Philipp zum Sieg gratulieren. Somit stand ein 3,5:0,5 Sieg zu Buche, was uns den Einzug in die Endrunde beschert. Dort treffen wir dann auf die SF Deizisau, den SK Kirchweyhe und die SG Solingen. (Patrick Bittner)