Pressebericht Frauenbundesliga 18.2.2018
Nichts „anbrennen“ lassen haben die Frauen der OSG Baden-Baden haben am vergangenen Wochenende: Mit 5:1 wurde am Samstag der Tabellenletzte, Doppelbauer Kiel überrannt, mit einem noch deutlicheren 5,5:0,5 räumten sie am Sonntag den „Stolperstein“ der letzten Saison, den Hamburger SK, 5,5:0,5 aus dem Weg. Sie wollten es diesmal wirklich wissen: die ukrainischen Schwestern Anna und Mariya Muzychuk und die Russin Alexandra Kosteniuk, alle drei Exweltmeisterinnen im Normal- Schnell- oder Blitzschach und nach wie vor auf Spitzenplätzen der Weltrangliste zu finden, sowie ihre Kolleginnen aus den oberen Rängen der deutschen Rangliste, Ketino Kachiani-Gersinska, frühere zweifache Jugendweltmeisterin, Iamze Tammert und die erst zwanzigjährige Josefine Heinemann, alle drei aus dem lokalen Umfeld. Keine Partie ging verloren. Je zwei Mal punkteten Kosteniuk, Mariya Muzychuk, Ketino-Gersinska und Heinemann, eineinhalb Punkte steuerte Anna Muzychuk bei, Tammert remisierte zwei Mal. Lag der Sieg gegen Kiel, auch in dieser Höhe, im Bereich des Erwartbaren – drücken doch die Leistungskennzahlen der Spielerinnen schon den entsprechenden Spielstärkeunterschied aus – so konnte das Ergebnis gegen Hamburg als Erfolg der besonderen Art gewertet werden: Gegen die Hansestädterinnen, traditionell ein sehr starker Gegner, mussten die OSG-Damen ein Trauma abschütteln, hatte sie doch das Unentschieden gegen das Team aus dem Norden in der letzten Saison die deutsche Meisterschaft gekostet. Diesmal jedoch ist sie für die Kurstädterinnen nach wie vor erreichbar – die elfte deutsche Meisterschaft. Der Kantersieg gegen Hamburg war eine klare Ansage an die ebenfalls zweifach siegreichen Titelverteidigerinnen des SK Schwäbisch Hall, die nach einem 4:2 gegen Rodewisch und einem 5,5:0,5 gegen Leipzig nach wie vor die Bundesligatabelle mit einem Punkt Vorsprung auf Baden-Baden anführen. Wenn beim Saisonfinale am 24. Und 25. März die Entscheidung um den Titel fällt, sollen es die Spielerinnen der SF Deizisau und schließlich, zu guter Letzt, die Rivalinnen aus Schwäbisch Hall mit einem zu allem entschlossenen Team von der Oos zu tun bekommen – so darf man das Signal des Wochenendes wohl deuten. (Walter Siemon)