1.Sf3
Sf6
2.c4
c5
3.Sc3
g6
4.d4
cxd4
5.Sxd4
Sc6
6.Sc2!?
Durch diesen der englischen Rubinsteinvariante (1.c4, c5 2.Sc3, Sf6 3.g3, d5 4.cxd5, Sxd5 5.Lg2, Sc7) entlehnten Rückzug vermeidet Weiß das nach [6.e4
mögliche Gurgenidze-System: 6...Sxd4!
7.Dxd4
d6
Nach dem Abtausch eines Springerpaars erreicht Schwarz im beschleunigten Fianchetto für gewöhnlich eine gut spielbare Stellung. Mit dem Partiezug strebt Weiß Raumvorteil bei vollem Brett an.]
6...Lg7
7.e4
0-0
8.Le2
d6
9.0-0
Sd7
Die Überführung des Springers gefolgt von f7-f5 gilt als chancenreichstes Gegenspiel für Schwarz.
10.Ld2
Sc5
11.b4!
Mit diesem weiter raumgreifenden Vorstoß stellt der Anziehende Schwarz vor die Wahl, sich von seinem wertvollen Fianchettoläufer zu trennen und ein Bauernopfer anzunehmen oder eine gedrückte Verteidigung zu führen.
11...Se6
[Die Annahme des Bauernopfers gilt als zu gefährlich für Schwarz: 11...Lxc3
12.Lxc3
Sxe4
13.Lb2
Le6
14.b5!
Se5
15.Dd4
Sf6
16.f4->
Analysediagramm
16...Sed7
(16...Seg4
17.h3
Sh6
18.g4
Tc8
19.Se3
Ld7
20.g5+-
1-0 Van Wely,L (2629)-Gustafsson,J (2436)/Dieren 1999 (35)) 17.g4!
Db6
18.f5
Lxc4
19.Lxc4
Sxg4
20.Ld5
Tac8
21.Se3+-
1-0 Svidler,P (2690)-Tiviakov,S (2628)/Chalkidiki 2002 (29)]
12.Tc1
Sed4
13.Sxd4
Sxd4
14.Le3
Noch kommt Schwarz zwar doch dazu sich durch den Abtausch von sogar zwei Leichtfigurenpaaren zu entlasten, jedoch findet seine Dame kein sicheres Plätzchen und der Tf8 bleibt vom Spiel ausgeschlossen, da Schwarz im Gegensatz zu anderen Abspielen des beschleunigten Fianchettos nicht dazu kam, ihn beizeiten durch das Manöver Da5, Tfc8, Dd8 zu aktivieren.
14...Sxe2+
15.Dxe2
Le6
Eine ziemlich genau vor einem Jahr gespielte Partie eines BL-Teamkollegen hatte mich damals zwar nachhaltig beeindruckt, jedoch konnte ich mich jetzt am Brett beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, ob Etienne hier 16.Tfd1 oder 16.Sd5 gegen Tiviakov gespielt hatte.
16.Tfd1
Falsch "geraten"! [Etienne hatte sich damals entschlossen die beiden Züge in umgekehrter Reihenfolge zu spielen: 16.Sd5
Dd7
17.Tfd1
b6
18.b5!
Variantendiagramm
Eine überraschende, aber starke Idee: Der Bb6 wird als Schwäche markiert. Langfristig hat Weiß die Überführung seines Springers auf das starke Feld c6 im Auge, aber auch das Aufrollen, des schwarzen Damenflügels durch a4 und a5.
18...f5
19.exf5
Txf5
20.Sb4
Lf7
21.Sc6
Te8
22.Dd3
Tc8
23.De4
Tc7
24.a4+/-
1-0 Bacrot,E (2717)-Tiviakov,S (2669)/Wijk aan Zee 2006 (41)]
16...Dc8?
So gelingt es Schwarz nicht, sich der weißen Spielidee wirkungsvoll zu widersetzen. [Am ehesten sollte er sein Heil in der Beseitigung des Springers suchen, den Weiß eigentlich nach d5 überführen wollte: 16...Lxc3!?
17.Txc3
Am Brett hatte ich zwar auch kurz über diese Möglichkeit nachgedacht, jedoch war es mir schwer gefallen, zu glauben, daß sich Schwarz bei vollem Brett ungestraft von seinem Fianchettoläufer trennen darf. 17...Dc7
18.c5|^
1/2-1/2 Gustafsson,J (2614)-Comas Fabrego,L (2513)/Sant Lluis 2005 (46)]
17.Sd5+/-
Lxd5
18.exd5
b6
19.c5
Aufgrund der Schwäche auf e7 darf Schwarz nun nicht zweimal auf c5 tauschen, so daß Weiß einen gefährlichen, langfristig entscheidenden Freibauern auf c6 etablieren kann.
19...bxc5
20.bxc5
Df5
21.c6+-
e6
22.Df3!?
Gewiß wäre auch 22.Dc4 oder 22.Dd3 möglich gewesen, jedoch erschien mir die Verdopplung auf der f-Linie keineswegs nachteilhaft zu sein: schließlich verschwindet die aktivste schwarze Figur und Weiß erhält ein Luftloch für seinen König.
22...Dxf3
23.gxf3
e5
24.Tb1
f5
25.Tb7
und Schwarz begab sich früh, aber keineswegs unbegründet geschlagen.
1-0