Die Aufholjagd ist im vollen Gange: Mit zwei Kantersiegen gegen den USV TU Dresden (7,5:0,5) und den HSK Lister Turm (6,5:1,5) ist die OSG Baden-Baden auf den zweiten Tabellenplatz vor und dem Spitzenreiter SC Viernheim dicht auf die Pelle gerückt. Zwar ist ein einziger Mannschaftspunkt Abstand noch geblieben, aber die Distanz der Brettpunkte, die in der Schlussbilanz mitzählen, ist von (noch vor zwei Runden) drei auf einen halben Zähler zusammengeschmolzen.
Die Kämpfe der OSG am Wochenende gegen Dresden und Hannover waren ein sehenswerter Zwischenspurt, mit dem sich Teamchef Sven Noppes vollauf zufrieden zeigen konnte.
Nikita Vitiugov, Alexei Shirov (im für ihn typischen Stil taktischer Komplikationen), Radosław Wojtaszek, Rustam Kasimdzhanov, Michael Adams, Etienne Bacrot und Sergei Movsesian (am schnellsten) punkteten gegen den sächsischen Verein voll, lediglich Alexander Donchenko musste ins Remis einwilligen, und zwar in einem studienartigen Finale, in dem König und Dame des Gegners nicht gegen den König und zwei Bauern Donchenkos gewinnen konnten.
Gegen den Verein aus Hannover rechneten wiederum Nikita Vitiugov, Alexei Shirov, Radosław Wojtaszek, Michael Adams und Sergei Movsesian genauer als ihre Gegner und steuerten damit die vollen Punkte für die OSG bei, Alexander Donchenko hielt mit dem Materialverhältnis von Turm gegen Läufer und zwei Bauern mühelos remis, Rustam Kasimdzhanov verzichtete mit minimalem Stellungsvorteil auf langwierige Gewinnversuche, Etienne Bacrot übersah zwar einen Gewinnzug, trug mit einem Unentschieden aber ebenfalls dazu bei, dass an diesem Wochenende keine einzige Partie verloren ging.
Die Runden 9,10 und 11 werden am 23., 24. Und 25. Februar zentral in Viernheim ausgetragen. Sollte die OSG Baden-Baden am ersten Tag die Hürde SC Ötigheim nehmen und gleichzeitig Viernheim die Schachfreunde Deizisau besiegen, kommt es, wie schon mehrmals in der Vergangenheit, zu einem die Meisterschaft vorentscheidenden Showdown zwischen Baden-Baden und Gastgeber Viernheim.
(Walter Siemon)