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10. Juni 2024

Schach-Frauenbundesliga: Vizemeister

Auch in der Schach- Frauenbundeliga hat es für die OSG Baden-Baden, wie zuvor in der gemischten Schachbundesliga, zur Vizemeisterschaft gereicht – zwar ein beachtlicher Erfolg, aber, wie man an der Enttäuschung von Teamchef Thilo Gubler und Vereinsvorsitzendem Patrick Bittner ablesen konnte, „nur“ zur Vizemeisterschaft.

Die Vizemeister. V.l.n.r.: Vorsitzender Patrick Bittner, Mai Narva, Dinara Wagner, Elisabeth Pähtz, Josefine Heinemann, Antoaneta Stefanova, Alexandra Kosteniuk, Teamchef Thilo Gubler (Foto Gubler).

Die drei Tage des zentral in Bad Königshofen ausgetragenen Finales am vergangenen Wochenende hatten für die OSG zunächst mit dem erträumten Verlauf begonnen: Auf einen 6:0 Kantersieg gegen die Karlsruher Schachfreunde, SF 1853, folgte ein klares 4,5:1,5 gegen die Schachfreunde Deizisau. Dinara Wagner, Exweltmeisterin Antoaneta Stefanova, Mai Narva und Josefine Heinemann hatten bis dahin je zwei Mal für die OSG gesiegt, Elisabeth Pähtz hatte 1,5 Punkte aus zwei Partien erzielt und eine weitere Exweltmeisterin, Alexandra Kosteniuk, am Spitzenbrett einen Sieg geholt. Gleichzeitig – und auf solche Schützenhilfe hatte man gehofft – kassierte der Hamburger SK, bis dahin vor Baden-Baden auf Platz zwei der Tabelle gelegen, eine Niederlage gegen die Rodewischer Schachmiezen. Das OSG – Frauenteam hatte es nun wieder in der eigenen Hand, die insgesamt dreizehnte Deutsche Meisterschaft zu erringen. Dafür musste in der letzten Runde Tabellenführer und Titelverteidiger SK Schwäbisch Hall besiegt werden. Die Aufstellung verhieß große Chancen. Welches Team hat schon zwei Exweltmeisterinnen in seinen Reihen? Aber es gibt eben Tage – eine grundsätzliche menschliche Erfahrung – an denen es einfach nicht läuft. Im Sport muss meistens ein symbolisches Bild aus dem Tierreich für so etwas herhalten, das schließlich auch Mannschaftsführer Thilo Gubler bemühen musste: Wenn zwei Exweltmeisterinnen ihre gewohnte Spielstärke einfach nicht abrufen können und beide Niederlagen quittieren müssen, dann ist das ein „rabenschwarzer Tag“. Frühzeitig war klar gewesen, dass Stefanova ihre Partie an Brett 4 gründlich missraten würde. Also entstand an den anderen Brettern, so die nachträgliche Analyse des anwesenden OSG-Vereinsvorsitzenden, Patrick Bittner, eine Art Siegeszwang, dem sich dann einzig Elisabeth Pähtz an Brett zwei gewachsen zeigte. Sie erspielte den vollen Punkt. An den restlichen drei Brettern sprangen gegen die Morgenluft witternden Schachmeisterinnen aus Schwäbisch Hall nur noch zwei Remis heraus. Endresultat aus OSG-Sicht: 2:4. Das Team aus Baden-Baden konnte den „Schwäbinnen“ nur noch zu einer eindrucksvollen Saison mit verdientem Abschluss, der deutschen Meisterschaft und damit der Titelverteidigung, gratulieren.

Walter Siemon