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8. Mai 2023

Das zweite Double hintereinander

Wie gut, dass es die Berliner Feinwertung gibt, bei der ein Sieg am Brett eins mehr zählt als an Brett drei: Sie machte beim 2:2 Unentschieden gegen den starken SK Kirchweihe am zweiten Tag der Endrunde des Deutschen Mannschaftspokals die OSG Baden-Baden zum Gesamtsieger und damit zum Gewinner des Double aus Deutscher Meisterschaft in der Schachbundesliga und dem Mannschaftspokalwettbewerb an vier Brettern. „Das war spannend“ befand Vereinsvorsitzender und Mannschaftsführer Patrick Bittner, und es war nicht zuletzt sein Verdienst, dass es geklappt hat – einmal mehr durch eine taktisch raffinierte Aufstellung. Wie im vorigen Jahr beorderte er Alexei Shirov gegen den Spitzenmann aus Kirchweyhe, Velimir Ivic, ans erste Brett. Das mag einen gewissen Überraschungseffekt ausgelöst haben, hatte Ivic seinen Gegner am Vortag doch noch an Brett vier spielen sehen. Endete die Paarung voriges Jahr noch remis, so gelang es Shirov diesmal, Ivic mit Kraftschach niederzuringen. Das war die Entscheidung. Michael Adams war in eine Falle mit Qualitätsverlust geraten und musste eine Null quittieren, während Vitiugov und Kasimdzhanov nicht über die Schwelle der Ausgeglichenheit hinauskamen. Remis in beiden Partien. Am Vortag war ein eindrucksvolles 3:1 gegen die SG Solingen gelungen. Rustam Kasimdzhanov knöpfte Max Warmerdam zwei Bauern und damit die Partie ab, Nikita Vitiugov und Michael Adams remisierten, aber auch hier siegte Alexei Shirov wie in alten Tagen taktisch – gegen den Außenseiter, IM Joerg Wegerle. Was Patrick Bittner gerne erzählt: Er hatte Alexei Shirov, der in letzter Zeit mit Formschwankungen zu kämpfen hatte, ausdrücklich sein Vertrauen ausgesprochen und ihm dadurch den Rücken gestärkt.

Holten das Double: v.l.n.r. Rustam Kasimdzhanov, Matchwinner Alexei Shirov, Michael Adams, Nikita Vitiugov, Teamchef Patrick Bittner

In der Pokal-Endrunde aus vier Mannschaften wurden der SK Kirchweyhe Zweiter, die Schachfreunde Deizisau wurden Dritte, und die SG Solingen bildete das Schlusslicht.

Eine erfolgreiche Saison fand damit für die OSG Baden-Baden ihren Abschluss, in der besonders auch die Jugendspieler in verschiedenen Wettbewerben die Nase weit vorne hatten.

In der zweiten Bundeliga sprang die Vizemeisterschaft heraus, genauso wie in der Schach Frauenbundesliga.

Spielerinnen und Spieler der OSG durften zahlreiche Glückwünsche mit in die Sommerpause nehmen.

Walter Siemon