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17. Mai 2022

OSG Baden-Baden an der Tabellenspitze wieder abgelöst.

Schachbundesliga:

Zwei klare Siege hat die OSG Baden-Baden am vergangenen Wochenende eingefahren: 5:3 gegen den USV TU Dresden und 6,5:1,5 gegen den BCA Augsburg – und dennoch: Der SC Viernheim hat nach Brettpunkten wieder knapp die Nase vorne, gelang den Südhessen das hohe Ergebnis von 6,5:1,5 doch gleich zwei Mal, gegen die Schachfreunde Berlin und gegen den SK König Tegel. Das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Viernheim und Baden-Baden, die nach Mannschaftspunkten gleichauf die Tabellenplätze eins und zwei belegen, geht also weiter, dicht gefolgt von Alt-Rekordmeister SG Solingen, nur einen Punkt dahinter. Unter der Voraussetzung, dass sich keiner der drei führenden Rivalen in den kommenden Runden irgendwelche Ausrutscher leistet, läuft es beim  diesjährigen Kampf um die deutsche Meisterschaft wohl auf einen echten Showdown hinaus: das direkte Aufeinandertreffen von Titelverteidiger und Rekordmeister Baden-Baden mit Viernheim und Solingen bei den letzten beiden Begegnungen dieser Saison, in der zentralen Endrunde, die am 9. Und 10. Juli in Bremen stattfinden wird.  

Gegenüber den letzten Spielen personell durch die Rückkehr von Arkadij Naiditsch und Etienne Bacrot etwas verstärkt, hielten sich die Ergebnisse der OSG gegen Dresden und Augsburg in erwartbarem Rahmen, wenn auch am einen oder anderen Brett mit etwas Glück, wenn etwa der Außenseiter in der gegnerischen Mannschaft gegenüber dem Favoriten am Baden-Badener Brett zu viel Respekt zeigte und Vorteile nicht nutzen konnte. Als großer Rückhalt erweist sich, abwechselnd an Brett eins oder zwei antretend, Rustam Kasimdzhanov, der an den Spitzenbrettern aus den letzten 5 Runden 4,5 Punkte an die Oos holte. Sein Sieg gegen Dresden war klar und überzeugend, gegen Augsburg hatte er das Glück des Tüchtigen, als sein Gegenüber in etwa ausgeglichener Stellung einen dicken Bock schoss. Überlegen herausgespielte Punkte holten gegen Dresden auch Georg Meier und Sergei Movsesian an den Positionen sieben und acht, während sich Francisco Vallejo Pons an Brett eins sowie Arkadij Naiditsch, Jan Gustafsson und Etienne Bacrot mit ihren Gegnern die Punkte teilten. Allein Alexander Donchenko verlor in einem haltbaren Endspiel an Brett drei plötzlich den Faden und musste passen. Dafür hielt er in einem erstaunlichen Abwehrkampf in einer eigentlich hoffnungslosen Partie gegen Augsburg das Remis. Neben Kasimdzhanov an Position zwei erwiesen sich die letzten vier Bretter gegen Augsburg als wahres Bollwerk: Jan Gustafsson, Etienne Bacrot, Georg Meier und erneut Sergei Movsesian holten jeweils den vollen Punkt für Baden-Baden. Francisco Vallejo Pons erfüllte nicht ganz seine Favoritenrolle, aber sein halber Zähler hielt, zusammen mit dem Unentschieden von Arkadij Naiditsch, das hohe Endergebnis.

Rückhalt an den Spitzenbrettern: Rustam Kasimdzhanov (Foto: Walter Siemon)

Walter Siemon