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18. Dezember 2007

OSC Baden-Baden auf bestem Weg zur erneuten Titelverteidigung

gm_doettling.jpgPartie Nyback-Dautov vom 8.12.2007, kommentiert von Fabian Döttling. Bilder von Christian Bossert.

Am vergangenen Wochenende hat der OSC Baden-Baden einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zur erneuten Titelverteidigung zurückgelegt. Bei den Heimkämpfen gegen unseren Reisepartner SG Turm Trier und die Nachholspiele gegen die beiden westdeutschen Klubs SC Remagen und SK Godesberg aus der Novemberrunde, konnten wir weiterhin unsere weiße Weste wahren und mit drei relativ sicheren Siegen die Tabellenführung mit nunmehr drei Punkten Vorsprung auf den SV Mülheim-Nord übernehmen. Ganz ohne Aufregung ging dieses Wochenende allerdings nicht über die Bühne.
Mannschaftsführer Sven Noppes Von den Aufstellungssorgen unseres Mannschaftsführers im Vorfeld ganz zu schweigen, lief vor Allem die Anreise am Freitagnachmittag nicht gänzlich reibungslos ab. Glücklicherweise war die Runde im Vorfeld auf 16.30 angesetzt worden, da ich gegen halb drei mit Schrecken bemerken musste, dass mein Auto nicht mehr dort in Mannheim stand, wo ich es am Abend zuvor geparkt hatte. Nach einem kurzen Anruf bei der Stadtverwaltung musste ich dann feststellen, dass mein Auto ans andere Ende der Stadt abgeschleppt worden war. Dass ich es schließlich dennoch geschafft habe, pünktlich zum Anpfiff am Brett zu sitzen, grenzt für mich im Nachhinein betrachtet fast an ein Wunder. Das nächste Problem sollte allerdings nicht lange auf sich warten lassen, denn auf wundersame Weise fehlte Rustem Dautov. Was war passiert? Hans-Walter Schmitt hatte Peter Svidler, Paco Vallejo und Peter Heine Nielsen vom Hotel „Blume“ in Sandweier mit zur Grenkeleasing AG mitgenommen und auch Arkadij Naiditsch und Etienne Bacrot kamen problemlos an. Rustem hatte sich nach Arkadijs Angaben bereits selbst ein Taxi bestellt und wartete daher auf dieses am Hotel „Blume“. Bei Grenkeleasing kam er jedoch nicht an. Die Minuten verstrichen, eine viertel Stunde, eine halbe Stunde, doch von Rustem weit und breit keine Spur. Erst 17.21, d.h. neun Minuten vor Ablauf einer Stunde, was den Partieverlust bedeutet hätte, kam Rustem eiligen Fußes und kopfschüttelnd ans Brett geschritten. Wie sich später herausstellte, hatte unser hauptberuflicher Pokertrainer Rustem aufgrund eines Missverständnisses fälschlicherweise angenommen wir würden im Casino in der Baden-Badener Innenstadt spielen und war daher dort hin gefahren (Tatsächlich spielten wir im Casino der Grenkeleasing AG).
Punktejäger Rustem Dautov Wie dem auch sei, Rustem kam noch rechtzeitig, legte los wie die Feuerwehr und erreichte bald gegen den Rumänen Andrei Nestor Cioara eine gute Stellung. Am schärfsten ging es jedoch am fünften Brett zwischen Dietmar Kolbus und Peter Heine Nielsen zur Sache. Peter Heine opferte mit Schwarz früh einen Bauern für Initiative. Doch dann steckte er äußerst zweischneidig noch eine Qualität und einen weiteren Bauern ins Geschäft um sein Angriffspiel weiter anzukurbeln. Ganz korrekt war dies zwar nicht, doch sein Gegner verpasste in Zeitnot die richtige Fortsetzung und Peter Heine konnte sehenswert Matt setzen. Leider agierte am dritten Brett Paco Vallejo gegen Mircea Parligras einmal mehr recht unglücklich und fand sich bald in einer verlorenen Stellung wieder, die er nicht halten konnte. Zwischenzeitlich war es am zweiten Brett zwischen Etienne Bacrot und Andras Flumbort, wie auch am siebten Brett zwischen Doru Ionescu und Philipp Schlosser zur Punkteteilung gekommen. Da Arkadij am vierten Brett Rüdiger Seeger sukzessive überspielte und auch Rustem trotz der anfänglichen Aufregung souverän den Punkt einsackte, fiel es kaum ins Gewicht, dass Peter Svidler am ersten Brett gegen Piotr Bobras und ich am letzten Brett schließlich die Gewinnversuche einstellen und in die Punkteteilung einwilligen mussten, wonach der 5-3 Endstand perfekt war.
Francesco Vallejo Pons Der Kampf gegen den SC Remagen am folgenden Tag verlief dagegen deutlich unspektakulärer. Paco Vallejo hatte vorab die Order bekommen, möglichst schnell Remis anzubieten um somit seinen Negativlauf zu stoppen. Als er Alexander Goloshchapov dann auch früh die Punkteteilung anbot und dieser einwilligte, freute sich die ganze Mannschaft für Paco. Ansonsten entwickelte sich der Kampf enorm günstig für uns und einzig Peter Heine musste schließlich noch in die Punkteteilung gegen Petar Popovic einwilligen. Wir gewannen alle anderen Partien, wodurch wir zu einem 7-1 Kantersieg gelangten. Besonders herausragend war dabei Peter Svidlers Schwarzsieg über den Israeli Boris Avrukh am ersten Brett.
Ähnlich glatt lief der 6-2 Sieg über den SK Godesberg am Sonntag. Schnell trennten sich Peter Svidler und Rustam Kasimdzhanov am Spitzenbrett unentschieden, während Paco Vallejo einen lange ersehnten Erfolg verbuchen konnte und Jan Michael Sprenger in weniger als 20 Zügen bezwingen konnte. Weitere sichere Siege steuerten Philipp Schlosser gegen Georg Seul, Etienne Bacrot gegen Christopher Lutz und Arkadij Naiditsch gegen Aloyzas Kveinys bei, während die anderen Partien zumeist unspektakulär unentschieden endeten.
Philipp Schlosser Somit sind wir nun mit drei Punkten Vorsprung auf den SV Mülheim-Nord Tabellenführer und gehen als Herbstmeister in die Winterpause. Unsere Ansprüche auf eine erneute Titelverteidigung haben wir damit eindrucksvoll untermauert und es gibt wohl nur wenige Skeptiker, die an einem „Hattrick“ des OSC Baden-Baden zweifeln. Besonders positiv fällt dabei unser Neuzugang Arkadij Naiditsch auf, der mit phantastischen 6,5 aus 7 nicht nur unser Topscorer ist, sondern sich ebenfalls exzellent in die Mannschaft integriert hat.
Weitergehen wird es für uns im neuen Jahr am 9. und 10. Februar in Solingen und in diesem Sinne wünsche ich allen im Namen der ersten Mannschaft Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch ins neue Jahr! (Fabian Döttling)