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26. März 2007

Großes Bundesligafinale steht bevor

Kommendes Wochenende ist es soweit und die letzte Doppelrunde der Schachbundesligasaison 2006/07 steht an. Der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister OSC Baden-Baden trifft zuhause auf die beiden norddeutschen Mannschaften SV Werder Bremen und den Hamburger Schachklub und möchte in diesen Kämpfen die Titelverteidigung vor heimischer Kulisse perfekt machen. Obwohl kaum jemand an einer erfolgreichen Titelverteidigung des OSC (aufgrund des Vierpunktevorsprungs der Kurstädter) zweifelt, so erhalten die Kämpfe doch eine gewisse Spannung und Brisanz, da allein der HSK mit zwei Siegen, bei zwei Niederlagen des OSC, einen Stichkampf erzwingen könnte und somit die Meisterschaft zumindest theoretisch noch streitig machen kann. Gespielt wird wie üblich im Hauptgebäude der Grenkeleasing AG, Am Neuen Markt 2 in 76532 Baden-Baden.

Doch bevor der OSC Baden-Baden auf seinen direkten Verfolger am Sonntag trifft, hat er es samstags um 14.00 Uhr mit einem seiner stärksten Rivalen um den Titel in den vergangenen Jahren zu tun, dem SV Werder Bremen. In der Saison 2004/05 schafften die Bremer das Kunststück, die Meisterschale an die Weser zu holen und im vergangenen Jahr wurden sie Vizemeister. Der direkte Kampf gegen Bremen war auch immer äußerst knapp. Obwohl die Bremer keine ganz großen Stars wie Vishy Anand, Peter Svidler, Alexei Shirov oder Magnus Carlsen in ihren Reihen haben, so machten sie dies doch immer wieder durch ihre mannschaftliche Geschlossenheit wett. In diesem Jahr scheint allerdings etwas „der Wurm drin zu sein“, da sie an ihre vergangenen guten Leistungen bisher nicht anknüpfen konnten und sich momentan auf einem enttäuschenden elften Platz befinden. Dennoch, in einem einzigen Kampf ist bekanntlich fast immer alles möglich und die Bremer werden sicherlich nichts unversucht lassen, ihrem Reisepartner eine Chance auf den Titel zu geben.

Am Sonntagmorgen um 10.00 Uhr werden die Kurstädter es dann mit DER Überraschungsmannschaft der laufenden Saison zu tun bekommen, dem HSK. Vor Allem mit Blick auf die vergangene Saison waren die Hanseaten als möglicher Abstiegskandidat gehandelt worden und spielen nun sozusagen die „Saison ihres Lebens“, befinden sich auf einem sensationellen zweiten Platz und haben als einzige noch die Chance den OSC abzufangen. Ihren Höhenflug haben die Hamburger zum einen ihren beiden Polen Radek Wojtaszek(5,5/7) und Robert Kempinski(8/13) aber auch der deutschen Achse Jan Gustafsson(6/11), Dr. Karsten Müller(7,5/12), Thies Heinemann(8,5/12) und Dirk Sebastian(8,5/11) zu verdanken. Ob es dieses Jahr allerdings zu dem ganz großen Wurf der Hanseaten, d.h. zu Meisterschaft, reichen wird, ist eher unwahrscheinlich.

Unter normalen Umständen kann dem OSC die Meisterschaft nicht mehr streitig gemacht werden. Die Mannschaft hat, vielleicht mit Ausnahme des Kampfes gegen die SG Porz, eine überragende Saison hingelegt, durchweg ihre mannschaftliche Geschlossenheit unter Beweis gestellt, und sich somit einen komfortablen Vierpunktevorsprung erarbeitet, was bedeutet, dass ein einziger Mannschaftspunkt aus beiden Kämpfen genug sein wird, um den Titel erneut in die Kurstadt zu holen. Zudem kann Mannschaftsführer Sven Noppes bei der Aufstellung seiner Mannschaft eigentlich zum ersten Mal in dieser Saison aus dem Vollen schöpfen, da zeitgleich keine anderen Spitzenturniere stattfinden werden. Aufstellungstechnische Details können an dieser Stelle natürlich nicht preisgegeben werden, aber so viel sei versichert: Für die interessierten Schachzuschauer und Autogrammjäger wird sich ein Ausflug nach Baden-Baden am kommenden Wochenende sicherlich lohnen! Für eine großmeisterliche Livekommentierung der Partien vor Ort wird natürlich auch gesorgt sein, wobei auch die Zuhausegebliebenen die Partien auf www.rochade.de live mitverfolgen können. Einem spannenden und würdigen Abschluss der Bundesligasaison 2006/07 steht somit nichts mehr im Wege. (Fabian Döttling)