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25. März 2019

OSG wieder Tabellenführer

Das Meisterteam aus der Kurstadt hat sich mit zwei Siegen in der vergangenen Doppelrunde der Schachbundesliga einmal mehr durchgesetzt: Jeweils 6:2 gegen den Hamburger SK und die SG Turm Kiel brachte vier Mannschaftspunkte ein und die Tabellenführung zurück an die Oos.

Duell der Supergroßmeister.
Vachier-Lagrave punktet für
Baden-Baden gegen Duda

Die Überlegenheit  der OSG-Spieler gegen Hamburg, oft schon ein schwieriger Gegner für Baden-Baden,  war indes nicht so klar, wie es das Ergebnis auszudrücken scheint. Allein Maxime Vachier-Lagrave am Spitzenbrett und Alexej Shirov an Brett acht gewannen ihre Partien ohne Probleme. Insbesondere die scheinbare Mühelosigkeit, mit der Vachier-Lagrave seinen jungen polnischen Supergroßmeister-Kollegen Jan- Krzysztof Duda besiegte, verblüffte die Experten. Auch Shirov wurde mit raumgreifenden Zügen seiner Favoritenrolle überzeugend gerecht.

Die Computer verraten dem Schachfan, der die Partien nachspielt, jedoch, dass Michael Adams nach einem groben Fehler glatt auf Verlust stand, dass auch Jan Gustafssons Position verdächtig nach einer möglichen Niederlage aussah, als sein Gegner in ein Remis einwilligte, als habe ihn der Mut verlassen, und dass Arkadij Naiditschs Sieg keineswegs selbstverständlich war, sondern in einem zunächst ausgeglichenen Endspiel errungen wurde, bei dem der Gegner offensichtlich etwas zu oberflächlich agierte. Adams gelang es, durch zähe, planvolle Verteidigung, die dem Kontrahenten die Übersicht raubte, den Spieß umzudrehen und wider Erwarten den Punkt einzufahren. Auch Etienne Bacrot stand zeitweise etwas wackelig, konnte die Partie aber zum Remis stabilisieren. Relativ ereignislose Unentschieden ergaben sich an den Brettern von Radoslaw Wojtaszek und Richard Rapport.

Ganz anders war am Folgetag dasselbe Endergebnis gegen Kiel zustandegekommen: Die Siege von Vachier-Lagrave, Rapport, Adams, Bacrot und Shirov entsprangen durchweg überlegener Spielführung. Wojtaszek und Gustafsson schlossen wieder den Remis-Frieden. Arkadij Naiditsch musste eine seiner sehr seltenen Niederlagen quittieren, nachdem er einen zu gefährlichen gegnerischen Freibauern zugelassen hatte.

In den beiden Schlussrunden der Schachbundesliga in vierzehn Tagen fällt die Entscheidung über die deutsche Meisterschaft zwischen den drei Mannschaften SV Hockenheim, SG Solingen und OSG Baden-Baden. Ein erneuter Stichkampf zwischen den Rekordmeistern Solingen und Baden-Baden ist, wie schon in der vergangenen Saison, durchaus möglich, ja sogar ein Stechen zwischen Hockenheim, Solingen und Baden-Baden nach dem regulären Ende der Saison.
(Text und Foto: Walter Siemon)