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24. April 2018

Nino Khurtsidze gestorben – ein Nachruf von Ketino Kachiani-Gersinska und Jürgen Gersinska

 

Trauer und Wehmut – einige Erinnerungen zum Tod von Nino Khurtsidze

Wir trauen um unsere gute Freundin Nino, die nach langer schwerer Krankheit gestern in Tiflis verstarb. Das hat uns alle tief getroffen. Mit Wehmut denken wir an gemeinsame sehr erfolgreiche Tage zurück.

Nach der Gründung unserer Frauenmannschaft 2001 und dem Aufstieg in die II. Bundesliga standen wir vor der Aufgabe, unsere Gründungsmitglieder Iamze Tammert, Jessica Nill und Keti so zu ergänzen, dass der angestrebte Aufstieg in die I. Liga realisiert werden konnte. Dabei galt es bereits zu berücksichtigen, dass unser Fünfjahresplan mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft gekrönt werden sollte. Gefragt waren also Spielerinnen, die sich nicht scheuten, in der II. Liga anzutreten, die menschlich passen und auch die notwendige Spielstärke für ein Spitzenteam in der I. Liga mitbringen sollten. Dank der guten Kontakte von Keti konnten wir Ekaterina Kovalevskaya, Nino Khurtsidze und Anke Lutz für uns gewinnen. Organisatorisch bekamen wir ebenfalls Verstärkung – Thilo Gubler zeigte sich begeistert, das Management für das Frauenteam zu übernehmen.

Mit dieser Stammsechs und uns beiden Begleitern zogen wir durch die II. Bundesliga. Anke, Katja und Nino erwiesen sich als Glücksgriffe. Sie harmonierten von Anfang an perfekt. Nino bestach durch ihr angenehmes und ruhiges Wesen. Ich habe sie als sehr am Allgemeinwissen interessierte junge Frau in Erinnerung. Bei den Heimspielen waren Katja und Nino regelmäßig im „Hotel Gersinska“ zu Gast und brachten sich in die Familie ein. Sie waren sozusagen Familienmitglieder. Es war eine tolle Zeit – wir habe selten so ein entspanntes und tolles Mannschaftsgefüge erlebt wie in jenem Jahr in der II. Liga. Das setzte sich in den drei folgenden Jahren in der I. Bundesliga mit dem Gewinn von drei Deutschen Mannschaftsmeisterschaften und zwei Pokalsiegen fort. Nino war in diesen Jahren immer da, wenn wir sie für den Verein brauchten.

Als wir von ihrer Krankheit hörten, habt Ihr sie unterstützt. Dafür unser Dank. Auseinandersetzungen am Schachbrett konnte sie mit großem Erfolg gestalten. Dieser Gegner – sie starb an Krebs – war zu mächtig. Es war wohl auch kein Kampf mit gleichen Waffen. Sie wurde nur 42 Jahre alt. Einzelheiten über ihre internationalen Erfolge sind aus dem Nachruf auf Chessbase nachzulesen.

Wir werden Dich so in Erinnerung behalten, wie wir Dich erlebt haben, als tolle Schachspielerin und gute Freundin – R.i.P.

Keti und Jürgen